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Hilfe, ich habe Urlaub

Hilfe, ich habe Urlaub

Titel: Hilfe, ich habe Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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um zu sehen, ob die Batterien es auch wirklich taten und dabei ihre Füße fotografierten, wußte ich, daß ich ihnen keinen Augenblick den Rücken zuwenden durfte.
    Insgeheim schwor ich mir, sie alle zu ignorieren und mir meine eigene Ava-Gardner-Welt zu schaffen. In Kenia machte ich mir gar nicht erst die Mühe auszupacken, sondern ging direkt in Nairobi in einen Laden für Safarikleidung. Beim Elefantenfüttern und Balgen mit jungen Löwen konnte ich nicht in Seidenstrumpfhosen herumlaufen.
    Kurz hinter Nairobi kam eine kleine Reihe blauer Zelte in Sicht. Das sah schon eher so aus wie das Afrika, das mir vorschwebte. Es gab alles, wovon ich geträumt hatte … das Lagerfeuer, Regiestühle wie beim Film, die Moskitonetze über den Feldbetten, die Schaufel hinter dem Zelt neben einem Schild mit der Aufschrift »HIPPOS VERBUDDELN IHRES… VERBUDDELN
    SIE IHRES«:
    Das war in den Filmen nicht vorgekommen.
    Mein schöner Traum, den ganzen Tag mit gekühlten Getränken und einer Schreibmaschine im Zelt herumzuhängen, schwand bereits in den frühen Morgenstunden des ersten Tages dahin. Die gräßlichen Fotografen waren darauf versessen, Bilder zu erbeuten, und nichts würde sie aufhalten. In der Morgendämmerung stiegen wir alle in mit Zebrastreifen bemalte Landrover -
    auf der Jagd nach den Tieren Afrikas.
    Ich fand die Reisegruppe viel interessanter. Es gab ein älteres Ehepaar namens Dan und Martha, die aus einer Seniorensiedlung in Florida kamen. Eigentlich habe ich Dan und Martha die ganzen zwei Wochen, die wir da waren, nie gesehen. Sie steckten immer zusammen unter einem Regenmantel. Anscheinend transportierte Marthas Kamera den Film nicht richtig weiter.
    Dan mußte die Kamera öffnen und wollte den Film nicht dem Licht aussetzen.
    Mr. Markey war ein pensionierter Physiklehrer, der eine seriöse deutsche Kamera bei sich trug. Er gab sie nicht aus der Hand. In seinen Augen hätte ein Aspirin gereicht, um Sie zu disqualifizieren, so ein schweres Gerät zu bedienen. Ich glaube, er nahm sie abends mit in sein Bett.
    Die Rosenstads waren ein sexbesessenes Ehepaar - sie fotografierten Tiere, die sich paarten.
    Sie konnten sie auf einen guten Kilometer ausmachen. Ihre Köpfe schossen dann durch das offene Verdeck des Landrovers hoch wie Springteufel, während sie schrien: »Anhalten! Da machen es welche!« Da brünstige Löwen sich nach meiner Schätzung alle zehn Minuten paaren, ließ Frau Rosenstad ihre Videokamera einen Nachmittag volle dreißig Minuten laufen, während wir übrigen in der glühenden Sonne fast vergingen.
    Von Carrie und ihrem Mann Max ist mir nur im Gedächtnis geblieben, daß sie zwei Wochen dieselben Sachen anhatten. Ihre fünf Reisetaschen enthielten nichts als Filme und Batterien. Als sie eines Abends in ihrem Zelt eine giftige Schlange fanden, taten sie das mit einem Achselzucken ab. Sie waren schon recht stoische Gemüter. Das einzige, was sie etwas aus der Ruhe brachte, war der Gedanke, daß sie sterben konnten und es im Himmel eventuell keine Kodakfilme gab.
    Tim war Student und ein Einzelgänger. Ich hielt ihn für einen normalen Menschen wie mich, als ich ihn eines Tages mit einer Sofortbildkamera um den Hals sah. Froh, einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, teilte ich ihm mit, ich hätte selbst zu Hause eine Pocket, die alles automatisch tat, außer Suppe heißzumachen und meinen Parkschein gültig zu stempeln.
    Er sah mich an, als sei ich eine Schwerkranke: »Ich verwende das Ding bloß, um zu sehen, ob ich den richtigen Belichtungswert habe.« Ich beeilte mich, ihm zu versichern, daß ich mir das schon gedacht hätte.
    Vern und June Gibbs machten alle verrückt. Sie machten gar nicht so viele Bilder, dafür gaben sie ständig Ratschläge. Jedesmal, wenn einer eine Aufnahme machte, schüttelte Vern den Kopf und fragte: »Wieviel ASA hast du? Habe ich mir schon gedacht. Das ist todsicher überbelichtet.« Wenn sich im Safarihotel jemand über die eigene Kamera beschwerte, bekam er zu hören: »Wo ist denn Ihre Gebrauchsanweisung?« Als hätte man die immer dabei!
    Dieser zusammengewürfelte Haufen schien nur zwei Dinge gemeinsam zu haben. Alle
    besaßen Kameras, die längst museumsreife Auslaufmodelle waren, und obwohl sie alle
    Fotografen waren, verstand sich keiner von ihnen auf eine andere Kamera als die eigene.
    Da Max noch die meiste Ahnung zu haben schien, bat ich ihn eines Tages, ein Bild von mir und meinem Mann zu machen. Das verblüffte die gesamte Gruppe, da sie nie auf

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