Im Bett mit einem Highlander
ihn dieses Lächeln verwandelt, dachte sie bestürzt. Sie war unfähig, den Blick abzuwenden. Du liebe Güte, er sah gut aus. Er sah wirklich gut aus. Und wenn er lächelte, wirkte er jünger und nicht mehr so hart, obwohl sie seine Narben gesehen hatte und wusste, dass er alles andere als ein Weichling war. Nay , er war ein Krieger. Wahrscheinlich hatte er bereits viele Männer im Kampf getötet. Vermutlich konnte er jemandem mit bloßen Händen das Genick brechen. Ihr jedenfalls ganz gewiss.
Bei dem Gedanken griff sie sich unwillkürlich an die Kehle. „Allein Crispen kann mich von meinem Versprechen entbinden“, erklärte Ewan McCabe. „Wie er Euch zweifellos mitgeteilt hat, steht ein McCabe stets zu seinem Wort.“
Niedergeschlagen rief sie sich Crispens Worte ins Gedächtnis. Überdies hatte er geschworen, dass sein Vater sie beschützen würde. „Soll das heißen, ich kann nicht fort?“, fragte sie schwach.
Er schien einen Moment über die Frage nachzusinnen, wobei er Mairin nicht aus den Augen ließ. So prüfend war sein Blick, dass sie sich schließlich erneut wand.
„Wenn ich wüsste, dass Ihr einen sicheren Zufluchtsort hättet, würde ich Euch selbstverständlich ziehen lassen“, entgegnete er. „Könnt Ihr zu Eurer Familie gehen?“
Sie würde nicht lügen, indem sie behauptete, eine Familie zu haben. Daher schwieg sie.
Der Laird seufzte. „Verratet mir Euren Namen. Sagt mir, warum Duncan Cameron so versessen darauf ist, Euch zu heiraten. Ich habe Crispen versprochen, Euch zu schützen, und das werde ich auch. Aber das kann ich nur, wenn ich die Umstände kenne.“ Statt sich ihm, wie gestern, offen zu widersetzen, verharrte Mairin stumm.
„Euch muss doch klar sein, dass ich es früher oder später ohnehin herausfinden werde. Besser, Ihr sagt mir einfach, was ich zu wissen wünsche. Ich mag es nämlich nicht, hingehalten zu werden. Und ich bin nicht besonders langmütig, vor allem dann nicht, wenn mir Menschen trotzen, die mir unterstellt sind.“
„Ich bin Euch keineswegs unterstellt“, entfuhr es ihr, ehe sie sich besinnen konnte.
„Ihr seid mir seit dem Augenblick unterstellt, da Ihr die Grenze zu meinem Land überschritten habt. Durch das Versprechen, das Euch mein Sohn gegeben hat, seid Ihr nun in meiner Obhut und steht unter meinem Schutz. Ich bin durch mein Wort gebunden. Daher werdet Ihr mir gehorchen.“
Mairin reckte das Kinn und sah ihm geradewegs in die grünen Augen. „Ich habe Duncan Cameron standgehalten, und so werde ich auch Euch standhalten. Ihr könnt mich nicht zwingen, auch nur ein Wort zu sagen. Schlagt mich, wenn Ihr wollt, aber ich werde nicht preisgeben, was Ihr hören wollt.“
Zorn blitzte in seinen Augen auf, und er starrte sie überrascht an. „Ihr glaubt, ich wolle Euch schlagen? Haltet Ihr mich allen Ernstes für dieselbe Sorte Mann wie Cameron?“
Er spie ihr die Frage regelrecht entgegen. Derart erbost klang er, dass Mairin zurückwich. Sie musste an einen wunden Punkt gerührt haben, denn sein Zorn war geradezu greifbar.
„Ich wollte Euch nicht kränken“, lenkte sie ein. „Ich weiß nicht, was für eine Sorte Mann Ihr seid, denn schließlich kenne ich Euch noch nicht lange. Und Ihr müsst zugeben, dass unser gestriges Zusammentreffen nicht eben freundschaftlich verlaufen ist.“
Der Laird drehte sich um und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Mairin wusste nicht, ob es ein Ausdruck von Ungeduld war oder ob er sich lediglich davon abhalten wollte, ihr den Hals umzudrehen.
Als er sich ihr wieder zuwandte, hatte er offenbar einen Entschluss gefasst. Das entnahm sie seinem Blick. Er trat auf sie zu und blieb unmittelbar vor ihr stehen. Rasch wich sie einen Schritt zurück, doch es half nichts. Er ragte vor ihr auf, jeder Zoll Empörung. „Niemals, nicht ein einziges Mal habe ich Mann oder Frau so behandelt, wie Cameron mit Euch verfahren ist. Selbst den Hunden hier wird eine bessere Behandlung zuteil. Macht nicht noch einmal den Fehler, mich mit diesem Abschaum gleichzusetzen.“ „A...aye, Laird.“
Er hob die Hand, und es kostete Mairin alle Selbstbeherrschung, nicht zurückzuzucken. Sie wusste selbst nicht recht, wie sie es schaffte, derart unbewegt dazustehen. Aber es schien ihr wichtig, ihm zu beweisen, dass sie nicht fürchtete, er könne sie schlagen. Und das tat er auch nicht. Stattdessen strich er ihr eine verirrte Haarsträhne von der Wange.
„Hier wird Euch niemand etwas tun. Ihr werdet mir vertrauen.“
„Ihr könnt
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