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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Worten. Doch instinktiv wusste sie, dass Romain ihr Mitgefühl nicht wollte.
    „Sie hatte herausgefunden, dass er in der Erbfolge der nächste war und den Titel Duc tragen würde, was auf jeden Fall mehr als ein einfacher Comte war. Er war älter, reicher, erfahrener … und ihm würde ebenfalls eines Tages das Familien- Château gehören.“
    Ein Gefühl tiefer Befriedigung überflutete Romain beim Gedanken daran, wie es ihm gelungen war, das Schloss vor einigen Jahren in seinen Besitz zu bekommen. Sein Bruder hatte ihn aufgesucht und um Hilfe angefleht. Und obwohl das der Moment gewesen war, auf den er so lange Zeit gewartet hatte, schmeckte der Sieg längst nicht so süß wie in seiner Fantasie. Irgendwann während des Erwachsenwerdens war das Verlangen, sich an seinem Bruder zu rächen, der ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte, auf der Strecke geblieben.
    „Tut mir leid, ich wollte nicht so ein schmerzhaftes Thema …“
    „Es ist so lange her. Für mich ist sie gestorben, und seit der Zeit …“, er schnitt eine sehr bezeichnende Grimasse, „… habe ich nicht die geringste Lust verspürt, ein derartiges Experiment zu wiederholen.“
    Audrey hatte verstanden. Romain de Valois scherte alle Frauen über einen Kamm. Kein Wunder, dass er sie so behandelte. Obwohl er ihr misstraute und sie wegen ihrer Vergangenheit verachtete, setzte er alles daran, sie in sein Bett zu bekommen. Aber mehr würde daraus nie werden …
    Lieber Himmel! Sie war doch wohl nicht so vernarrt in ihn, dass sie sich auf eine derart demütigende Liaison einlassen würde?
    Sein wölfisches Lächeln zeigte ihr, dass er ihre Gedanken gelesen hatte, während sie keine Ahnung hatte, was ihm gerade durch den Kopf ging. Dr. Jekyll und Mr. Hyde, dachte Audrey und schauderte.
    „Ich glaube, das waren genug Fragen und Antworten für einen Tag, oder?“
    Audrey nickte.
    „Gut, dann wollen wir Dessert bestellen“, entschied Romain und winkte dem Kellner.
    Später auf dem Boot war die Stimmung zwischen ihnen spürbar lockerer. Mit Anekdoten über die verschiedenen Marotten berühmter Designer und Modeschöpfer brachte Romain Audrey mehrfach zum Lachen, und als sie am Hotel ankamen, wirkten sie wie die besten Freunde.
    „Dann heißt du also in Wirklichkeit Monsieur le Comte de Valois ?“, neckte Audrey ihn.
    Romain machte ein wichtiges Gesicht. „So ist es, aber leider kann man mit dem Titel heute nichts mehr anfangen.“
    „Ach, ich weiß nicht …“ Audreys Augen funkelten mutwillig. „Ein Comte , und dazu vielleicht noch ein Château … das macht doch immer noch ganz schön was her. Hätte ich eigentlich einen Hofknicks auf dem Ball vollführen müssen …?“
    Sie machte sich über ihn lustig. Romain konnte es kaum fassen, und für einen winzigen Moment fühlte er regelrechte Wut und den gekränkten Stolz seiner blaublütigen Vorfahren in sich aufwallen. Doch dann schaute er in ihre übermütig funkelnden Augen und musste lachen.
    „Wie erfrischend … endlich mal eine Frau, die sich mir nicht wegen meines Titels und meines Schlosses gleich zu Füßen wirft.“
    Audrey neigte den Kopf zur Seite und schien kurz nachzudenken. „Ach … besser nicht!“, entschied sie dann mit einem herausfordernden Lächeln und eilte voraus ins Hotel.
    Etwas später, nachdem sie ausgiebig geduscht hatte, versuchte Audrey, ein Nickerchen zu halten, doch die Erlebnisse des Vormittags ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Kurz entschlossen schlüpfte sie in ein langes luftiges Kleid aus jadegrünem Leinen sowie flache Sandalen und beschloss, die nähere Umgebung ein wenig zu erkunden.
    Nachdem sie ein paar enge Straßen durchwandert hatte, beschlich sie das seltsame Gefühl, verfolgt zu werden. Spontan suchte sie Zuflucht in einem mit bunten Ornamenten geschmückten Hindutempel. Die Gottheiten im Innern des Tempels waren in verschiedensten strahlenden Farben bemalt und mit Gold verziert, sodass sie von innen heraus zu leuchten schienen.
    Da ihre Befürchtung offenbar auf purer Einbildung beruhte, zündete Audrey eine Kerze an, verharrte einen Augenblick vor dem Altar und trat wieder hinaus ins helle Sonnenlicht. Dort wurde sie sofort von einer Horde kleiner Kinder umringt, die sie anbettelten. Nachdem sie eine Handvoll Münzen verteilt hatte, machte sie noch ein paar Fotos von ihnen und schlenderte weiter, bis sie auf einem bunten Markt anlangte, dessen farbenfrohes Angebot und berauschende Düfte sie ganz schwindelig machten.
    Hier ein paar leichte Kleider,

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