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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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selbst machen.“
    Doch das Mädchen verstand offensichtlich kein Englisch. Ängstlich schaute sie Lily an. Lily kam sich dumm und sehr klein vor. Für die Italienerin war das Auspacken des Koffers völlig selbstverständlich – Teil ihres Jobs. Eine Fremde, die in einer ihr unbekannten Sprach auf sie einredete, musste ihr das Gefühl vermitteln, sie mache alles falsch.
    „Entschuldigung.“ Mit vor Verlegenheit gerötetem Gesicht wandte sie sich ab und eilte auf die Tür zwischen dem Kleiderschrank und einer antiken Frisierkommode zu.
    Sie fand sich in einem geräumigen, eleganten Badezimmer wieder, komplett mit einer Badewanne aus Marmor, einer Dusche mit gläserner Schiebetür und genug flauschigen Handtüchern für eine ganze Footballmannschaft.
    Vorsichtig legte sie den ungewollten Verlobungsring auf der Marmorplatte einer Kommode ab und schlüpfte aus ihren Kleidern. Dann drehte sie den Wasserhahn in der Dusche auf und stellte sich unter den heißen Strahl. Wie lange brauchte Donatella wohl zum Auspacken?, überlegte sie, damit sie sich innerlich auf das gefürchtete Zusammentreffen mit Paolos Mutter vorbereiten konnte. Wie würde sie damit zurechtkommen, wenn Paolo seine Rolle wie versprochen spielte und sie wie die Liebe seines Lebens behandelte? Noch nie hatte sie einen Menschen in einem solchen Ausmaß belogen. Sie hatte keine Ahnung, wie ihr das gelingen sollte.
    „ Porca miseria ! Niemand steht eine Stunde lang unter der Dusche!“
    Dem Schock folgte das Gefühl absoluter Demütigung, als Lily durch den Wasserdampf einen offensichtlich erbosten Italiener erblickte. Paolos Jackett war an den Stellen nass, die mit dem heißen Wasser in Berührung gekommen waren, als er die Tür aufgerissen und den Hahn zugedreht hatte. „Zieh dich an“, befahl er. „Meine Mutter möchte dich endlich kennenlernen.“ Er griff nach einem Handtuch und warf es ihr zu.
    Auf einmal war sie sich ihrer Nacktheit entsetzlich bewusst. Paolo musterte sie von Kopf bis Fuß, dann wurde sein Blick leer.
    Verlegen wickelte Lily sich in das Handtuch und sah zu, wie er den Ring von der Kommode nahm und das Bad verließ.
    Sie griff nach einem zweiten Handtuch, mit dem sie ihre Haare abtrocknete. Endlich wich die Erstarrung von ihr. Eben noch war ihr Kopf völlig leer gewesen, jetzt rasten ihre Gedanken.
    Kein Wunder, dass er mich so ausdruckslos angeschaut hatte! Er steht auf langbeinige Blondinen mit perfekten Umgangsfor men. Was er nicht will, ist, dass ihm die unscheinbare Durch schnittsfrau, die er angeheuert hatte, Komplikationen bescher te. In Gesellschaft seiner Mutter erwartet er von mir, dass ich mich wie eine verliebte Braut verhalte. Privat hat er keinerlei Interesse an mir.
    „Zieh das an“, erklang unvermittelt seine schneidende Stimme. „Und beeil dich!“
    Aus den Augenwinkeln sah Lily, wie er ein hellviolettes Etuikleid auf den Stuhl neben der Badezimmertür legte und dann wieder hinausging. Obenauf lagen ein Höschen aus Spitze und der passende BH.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen schlüpfte sie in die Kleider. Der seidige Stoff, der wie die sanfte Berührung eines Liebhabers über ihre Haut glitt, ließ sie erschauern.
    Alles kam ihr so falsch vor. Sie fühlte sich gar nicht mehr wie sie selbst. Diese Kleider waren nicht sie . Mit dem Geld, das für vierzehn Tage für sie ausgegeben worden war, hätte eine vierköpfige Familie ein ganzes Jahr auskommen können. Was für eine Verschwendung!
    „In Zukunft“, verkündete sie Paolo, der ungeduldig im Schlafzimmer auf sie wartete, „werde ich meine Kleidung selbst auswählen. Auch wenn du für die Sachen bezahlt hast … wie für mich, um zu lügen. Trotzdem gehöre ich dir nicht!“
    Paolo warf ihr einen verzweifelten Blick zu. Er war geschlagen mit einer streitlustigen Person, deren Körper den Puls aller Männer zum Rasen bringen konnte. Allerdings schien sie von ihrer Attraktivität nicht die geringste Ahnung zu haben. Bislang hatte sie diese wundervollen Kurven unter unförmigen Kleidungsstücken versteckt. Sie sollte ihm dankbar sein, dass er ihr diese wunderschönen Kleider gab. Stattdessen sah er sich schon wieder den unmöglichsten Vorwürfen ausgesetzt.
    Bei der Erinnerung an ihre Nacktheit – er hatte sein Bestes getan, nicht allzu genau hinzusehen – spürte er, wie sich eine unangebrachte Wärme auf seiner Haut ausbreitete. In seine Stimme schlich sich ein rauer Unterton, als er sagte: „Komm her.“
    Er nahm die silberne Haarbürste von der

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