Julia Extra Band 0326
ihm, seinen Küssen und seiner Umarmung sehnte.
Giovanni Boselli war ein gefährlicher Mann. Es wäre Wahnsinn, sich weiterhin mit ihm zu verabreden.
13. KAPITEL
Es war jetzt vier Tage her, dass Giovanni mit Emily aus Italien zurückgekommen war. Seine Pflichten in London waren erfüllt, und er musste zurück nach Rom, wo die Arbeit schon auf ihn wartete.
Vor dem Rückflug wollte er sich jedoch unbedingt noch einmal mit Emily treffen, um seine Beziehung zu ihr wenigstens einigermaßen wieder ins Reine zu bringen. Emily war empört über sein Verhalten, was er auch teilweise verstand. Ihre unversöhnliche und ablehnende Haltung dagegen konnte er überhaupt nicht nachvollziehen.
Nie wäre er auf die Idee gekommen, die Persönlichkeit, die er nun einmal war, und seine gesellschaftliche Stellung könnten abschreckend auf Emily wirken.
Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits Mittag und damit höchste Zeit, zu handeln. Seit er Montag am späten Abend Emily mit dem Taxi vor der Haustür abgesetzt hatte, war der Kontakt zu ihr abgebrochen. Mit ihrem Handy schien etwas nicht in Ordnung zu sein, denn obwohl sein Ruf durchging, rief sie nie zurück.
Andererseits war diese Erklärung ziemlich unwahrscheinlich, denn Emily befand sich auf Dienstreise in Estland und musste daher stets erreichbar sein. Entschlossen griff er zum Telefon. Er würde sich einfach im Büro nach ihr erkundigen.
Er wählte, und Justin Taylor meldete sich.
„Oh!“ Giovanni war überrascht. „Hier spricht Giovanni Boselli. Hallo, Justin, ich glaube, wir haben uns schon einmal getroffen. Es tut mir leid, wenn ich Sie störe, doch vielleicht können Sie mir helfen. Soweit ich weiß, ist Emily gerade in Tallinn, ich kann sie jedoch über ihr Handy nicht erreichen. Wären Sie so freundlich, mir die Telefonnummer ihres Hotels zu geben?“
„Emily ist noch nicht in Tallinn, sie fliegt erst in zehn Tagen.“
Diese Nachricht traf Giovanni wie ein Schlag, und es dauerte etwas, bevor er sich wieder gefasst hatte. „Wirklich? Dann muss ich sie nicht richtig verstanden haben, ich dachte, sie sei bereits am Dienstag geflogen. Na ja, macht nichts. Könnte ich sie vielleicht sprechen?“
„Leider nein. Sie ist nicht im Büro. Gleich Dienstagmorgen hat sie sich krankgemeldet.“
Giovanni verabschiedete sich, legte auf und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Vielleicht hatte Emily nicht zurückgerufen, weil sie ernsthaft erkrankt war! Sein Magen zog sich zusammen. Weshalb jedoch hatte sie ihm über die Dienstreise nicht die Wahrheit gesagt? Dazu lag doch überhaupt kein Grund vor. Anscheinend ging ihm Emily also absichtlich aus dem Weg, und das schmerzte tief.
Er griff zur Karaffe, schenkte sich ein Glas Wasser ein und versuchte, seine Emotionen zu analysieren. Ja, er fühlte sich erniedrigt und hintergangen, am stärksten jedoch war seine Angst. Wenn Emily nun wirklich etwas passiert war? Coral wird sich um sie kümmern, versuchte er sich zu beruhigen, und fluchte leise, weil er deren Handynummer nicht wusste. Möglicherweise hatten Emily und Coral sich gegenseitig angesteckt und waren beide krank!
An diesem Punkt setzte sein klarer Verstand wieder ein. Allein durch Denken kam er nicht weiter, er musste handeln. Er griff erneut zum Hörer, um sich ein Taxi zu Emilys Wohnung zu bestellen.
Vor dem Haus versuchte er noch einmal, sie über Handy zu erreichen, wieder ohne Erfolg. Er klingelte an der Haustür, doch auch hierauf erfolgte keine Reaktion. Was sollte er nur tun? Unruhig ging er vor dem Eingang auf und ab.
„Kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie jemanden?“, sprach ihn plötzlich ein Mann ziemlich unfreundlich an.
„Ja, ich möchte zu Emily Sinclair. Ich bin Giovanni Boselli und ein guter Freund von ihr.“
Der Mann wurde zusehends freundlicher. „Zu Emily wollen Sie also.“ Er schloss auf. „Ich habe die beiden Mädels seit Tagen nicht mehr gesehen, allerdings bin ich ja auch nicht ständig hier.“ Er drehte sich zu Giovanni um und stellte sich vor. „Andy Baker, der Hauseigentümer.“
„Natürlich, Ihr Name ist mir ein Begriff!“ Giovanni atmete erleichtert auf. „Ich war gerade zu Besuch, als Sie herunterkamen, um den Mietvertrag zu ändern.“ Er zögerte. „Es ist wirklich ein glücklicher Zufall, dass ich ausgerechnet Sie hier treffe. Ich mache mir nämlich Sorgen um Emily … Sie hat sich im Büro krankgemeldet und nimmt das Telefon nicht ab … Besitzen Sie vielleicht einen zweiten Schlüssel, damit wir in die
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