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Kaltduscher

Kaltduscher

Titel: Kaltduscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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als dass es seit einer Minute hier in der Luft steht und dass es sprechen kann.«
    »Nein, so was aber auch.«
    »Warum fummelst du eigentlich die ganze Zeit mit deinem Handy rum?«
    Arne zieht seinen T-Shirt-Kragen näher zum Mund und spricht leise in das winzige Clip-Mikro, das dort befestigt ist. Das Flugdings sagt: »
Weil Arne mich mit seinem Handy fernsteuert, ihr Bulle-von-Tölz-Gucker

    Gonzo und ich sehen uns an, dann das Flugdings, dann Arne, dann sein Handy, dann wieder uns.
    »Ach so.«
    »War ja klar.«
    »Heh, du kannst doch jetzt nicht einfach raufgehen. Wer steuert dann das Flugdings?«
    »Das ist ein Quadrokopter.«
    »Das war keine Antwort auf meine Frage.«
    »Ich hab eine Software geschrieben, mit der er sich von selbst in der Luft stabilisiert, wenn ich nicht steuere. Die ist jetzt aktiv.«
    Wir schauen misstrauisch auf die immerhin butterbrotmesserlangen Rotorblätter, die einen Meter vor unseren Nasen durch die Luft sausen.
    »Ist die Software noch die Beta-Version?«
    »Na ja, ehrlich gesagt, sogar noch eine Vorstufe zur Beta-Version. Und ihr solltet auch vorsichtshalber nicht telefonieren, bis ich wieder da bin. Vor allem nicht ins D2-Netz.«
    »Hm.«
    »Wenn du oben bist, frag mal Reto, ob er noch was von dem Kuh-Gras hat.«
    Arne verschwindet, wir blinzeln in die schwirrenden Rotorblätter.
    »Hat eigentlich schon jemand Francesco Bescheid gesagt wegen dem Schutt in seinem Zimmer?«
    »Also ich nicht.«
    Oh, SMS. Von Julia.
    reden!
    Ah. Sogar mit Ausrufezeichen. Jetzt kommt Bewegung in die Geschichte.
    »Party-Einladung für heute Abend?«
    »Nee, nur der nächste Ernie-Job.«
    Verheimlichen ist ja eigentlich doof, aber bei mir ist gerade alles so in der Schwebe, da sollte ich jetzt nicht unnötig Verwirrung stiften, bevor sich die Zustände wieder stabilisiert haben.
    Tobi kommt die Straße rauf. Mit Studentenausrüstung und ziemlich verschwitzt.
    »Hallo Freunde! Na, kleines Sonnenbad mit Hund?«
    »Reto baut gerade oben ein zweites Klo ein, und der Bohrer macht Lambert nervös.«
    »Und was ist das da?«
    »Ein Quadrokopter.«
    »Äh, und wer steuert den?«
    »Arne. Mit seinem D2-Handy. Also, das heißt, solange Arne nicht da ist, steuert er sich selbst.«
    »Mit einer Vor-Beta-Softwareversion.«
    »Du meinst, man kann das Ding mit einem D2-Handy steuern?«
    »Hat Arne gesagt… Heeeh…!«
    Tobi hat sofort sein Handy rausgezogen und tippt drauf rum. Der Quadrokopter beginnt zu schwanken. Gonzo und ich ziehen die Köpfe ein.
    »
Nein! Lass es, Tobi!
«
    »Äh, war das jetzt der Quadrokopter?«
    »Ja.«
    »Aber wie…? Ach, jetzt versteh ich. Arne, der alte Streber…«
    »
Das hab ich gehört.
«
    »Bring mal auch ein Bier für Tobi mit, Arne.«
    »
Schon unterwegs

    Zwei Minuten später kommt Arne mit vier Bieren und einer Tüte von Reto.
    »Junge, Junge. Vier Leute hält die Bank aber gerade noch so aus.«
    »Tja, die Galeriekokser bauen halt nicht so stabil wie Hendrik.«
    Wir machen uns über Arnes Lieferung her. Die Feuerzeugflamme, mit der der Joint angezündet wird, ist kaum heißer als die Luft. Ab und zu kommen Leute vorbei. Obwohl es sehr heiß ist, gehen sie schnell. Jeder hat es eilig, in die nächste Schattenzone zu kommen.
    »Heh, der Joint muss kreisen.«
    »Wir sitzen aber in einer Reihe.«
    »Da geht nur lineare Bewegung.«
    »Das hast du schön gesagt, Arne.«
    Ich sehe Amelies schlanke Taille unter meinem Mützenschirm auftauchen.
    »Na, ihr? Kleines Sonnenbad mit Hund?«
    »Fieeep, Fieeep!«
    »Ruhig, Lambert, ich lass dich ja zu Frauchen.«
    »Reto baut gerade oben ein zweites Klo ein, und der Bohrer macht Lambert nervös.«
    »Und was ist das hier bitte schön, wenn ich fragen darf?«
    »
Ich bin ein Quadrokopter.
«
    »Huch!… Mann, Arne! Jetzt hätte ich vor Schreck fast Lambert fallen gelassen.«
    »Tschuldigung.«
    »Ich hol mir auch ein Bier. Lambert, bleib noch mal kurz bei Krach.«
    »Ach, lass nur. Ich mach das schon.«
    »Oh, danke Gonzo.«
    »Und soll ich bei euch noch nachfüllen?«
    »Unbedingt.«
    Gonzo springt los. Dem geht es wirklich wieder gut, keine Frage. Na, mal sehen, was ist, wenn er nächste Woche wieder an die Superoldies ranmuss. Ob man da mit der Zeit abstumpft? Amelie setzt sich neben mich und macht ihre Capri-Jeans-Beine lang. Der Sommer schimmert auf ihren schlanken, glatten Waden. Lambert verteilt sich fast gleichmäßig auf meinem und ihrem Schoß. Sie lächelt mich an. Ja, rein hundetechnisch wären wir eine wunderbare

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