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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Keller betrat, blieb er wie angewurzelt stehen, als er sich unvermittelt Oscar Fine gegenübersah, der eine Pistole in der ausgestreckten Rechten hielt und damit direkt auf Dwaynes Kopf zielte.
    »Was ist denn jetzt los?«, platzte Dwayne heraus. Er sah Banura an. »Okay, du hast gesagt, dass einer deiner Teilhaber bei unserer, ähm, Transaktion dabei wäre, aber …«
    »Erinnerst du dich an mich?«, fragte Oscar Fine.
    »Hä? Sind Sie sein Bodyguard, oder was? Mann, ich will keinen Ärger, bloß mein Geld, okay?«
    Banura stand am Fuß der Treppe, bereit, einen Fluchtversuch Dwaynes sofort zu unterbinden.
    »Ich habe dich was gefragt«, sagte Oscar Fine.
    »Ich kapiere das nicht. Ich habe Sie noch nie im Leben gesehen.«
    Oscar Fine zog seine Linke aus der Jackentasche. Im ersten Moment dachte Dwayne, er würde eine weitere Waffe zücken, doch dann sah er, dass dem Mann eine Hand fehlte.
    Er wurde leichenblass. Sekunden später verfärbte sich der Stoff in seinem Schritt.
    »Jetzt piss hier bloß nicht auf den Boden«, sagte Banura, auch wenn er genau wusste, dass eine Urinpfütze in ein paar Minuten wohl sein kleinstes Problem sein würde.
    »Sieht so aus, als würdest du dich doch erinnern«, bemerkte Oscar Fine, während er die Waffe auf Dwaynes Unterleib richtete.
    »Ja«, krächzte Dwayne.
    »Wie heißt du?«
    »Dwayne. Dwayne Osterhaus.«
    »Tja, Dwayne, freut mich, dich endlich kennenlernen zu dürfen. Obwohl wir uns ja schon einmal begegnet sind. Du warst der Fahrer, richtig?«
    »Wenn Sie die Kombination für das Schloss dabeigehabt hätten, wäre das alles nicht passiert«, stammelte Dwayne.
    Oscar Fine sog die Wangen zwischen die Zähne. »Wie hätte ich euch denn die Kombination sagen sollen, nachdem ihr mich betäubt hattet?«
    »Hören Sie, Mann, es tut mir echt leid, wirklich leid«, sagte Dwayne. »Außerdem war ich es gar nicht. Verstehen Sie, ich habe das nicht getan.«
    »Das weiß ich«, gab Oscar Fine zurück. »Wo ist sie?«
    Dwayne zögerte.
    Oscar Fine schüttelte den Kopf. »Es wäre besser, du würdest dich ein wenig kooperativer zeigen, Dwayne. Hier, sieh dir das mal an.« Er streckte den linken Arm aus. Mit dem Zeigefinger, den er durch den Abzug gesteckt hatte, schob er den Hemdsärmel nach oben.
    Er hielt Dwayne den vernarbten Stumpf unter die Nase.
    »Heiliger Jesus!«, stotterte Dwayne.
    »Der kann dir auch nicht helfen«, sagte Oscar Fine und streifte den Ärmel wieder über den Stumpf. »Bist du Links- oder Rechtshänder?«, fragte er.
    Dwayne schluckte. »Rechtshänder.«
    »Dann werde ich dir die Linke nehmen. Wir müssen nicht mal so rumpfuschen wie ihr. Banura hat bestimmt Werkzeug hier, mit dem wir einen sauberen Schnitt hinkriegen.«
    Schweißperlen bildeten sich auf Dwaynes Stirn. »Das ist doch Wahnsinn. Wenn Sie mich gehen lassen, sage ich Ihnen alles, was Sie wissen wollen.«
    »Wo ist sie?«
    »Draußen im Wagen.«
    »Warum ist sie nicht mitgekommen?«
    »Sie ist nervös.«
    »Ach ja? Wieso denn?«
    »Sie glaubt, Mr Banura hätte uns zu viel Geld geboten. Sie hat die Steine zu einem Juwelier getragen, und der hat ihr gesagt, sie wären wertlos. Jedenfalls ist sie misstrauisch geworden.«
    Oscar Fine nickte. »Aber du bist trotzdem hier.«
    Dwayne sah aus, als würde er jede Sekunde in Tränen ausbrechen. »Ich habe Mr Banura vertraut.«
    »Oho, jetzt heißt es plötzlich Mr  Banura«, höhnte Banura.
    »Sie glaubt also, irgendwas wäre faul«, sagte Oscar Fine. »Glaubt sie, dass ich hier bin?«
    »Nein. Ihr geht bloß die Muffe, das ist alles.« Plötzlich hellte sich Dwaynes Miene wieder auf. »Ich habe eine Idee. Ich könnte rausgehen und ihr sagen, dass es ein Problem gibt, dass Sie das Geld in irgendeiner ausländischen Währung besorgt hätten, in Euros oder kanadischen Dollars, und sie mir beim Zählen helfen muss.« Er hielt kurz inne. »Hören Sie, ich schwöre bei Gott, ich habe das nie gewollt. Ich habe ihr noch gesagt, lass den Scheiß, lass uns besseres Werkzeug besorgen, irgendwie können wir die Kette schon knacken. Ich war total dagegen, Gewalt anzuwenden, aber sie wollte das Ding unbedingt durchziehen.«
    Oscar Fine nickte, als würde er sich den Vorschlag in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen. »Also, du bringst mir die Kleine, und ich lasse dich laufen.«
    Dwayne brachte ein nervöses Lächeln zustande. »Ja, genau. Das ist der Deal. Ich will Ihnen doch nur helfen.«
    »Vorher hätte ich noch ein paar Fragen«, sagte Oscar Fine.
    »Kein

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