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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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dem Nichts stürzte sich eine große graue Seemöve auf Lews Ball, packte ihn mit dem Schnabel, flog damit zum Meer und ließ den Ball in eine Sandmulde fallen.
    »Alle Heiligen!« rief Lew der Jude.
    Eiligst wurde beratschlagt, aber alle gelangten zum selben Schluß: Ein Ball ist von dort abzuschlagen, wo er eben liegt, und Lews Ball lag rechts neben dem Rasen im Sand.
    »Das ist eine Gemeinheit«, bemerkte Lew, holte aus und trieb den Ball mit zwei vorsichtigen Schlägen ins Loch.
    Das dritte Hole verlief ereignislos. Die Gruppe schritt zum vierten weiter, hinter dem ein dicht verwachsenes Waldstück lag. Dr. Flocki Moore verkündete: »Ich habe eine Verabredung. Muß Zeke Simmons sigmoskopieren. Bin gleich wieder da.« Flocki lenkte seinen Golfwagen auf den holprigen Weg hinter dem Abschlag. Bald darauf hörten die Sportler und ihre Begleiter: »Himmel noch mal, Zeke, leg deinen Arsch auf den Stein und zieh die Knie zur Brust an. Jammere nicht, ich habe dir gleich gesagt, komm in meine Sprechstunde. Ich stecke mitten in einem Match. Ich hab’ nicht ewig Zeit.«
    Beim Abschlag schielte Klein–Evchen George Cogswell scheel an, der wohl noch immer einen Punkt Vorsprung besaß, sich aber beim letzten Schlag vertan hatte. Lucinda Flott stand dicht neben ihm und verströmte Wärme und Verheißung. Hinter der Abschlagstelle wurde es plötzlich lebendig. Jocko Allcock erschien und zerrte die halbe Portion Timberlane hinter sich her. Der Caddy hüpfte auf und ab und wiederholte dauernd: »Ich auch, ich auch!«
    »Was ist denn hier los?« erkundigte sich Hawk.
    »Nichts Besonderes. Die halbe Portion bildet sich ein, er möchte auch sigmoskopiert werden. Das wird sich gleich gegeben haben.«
    »Sohn einer Huah!« bemerkte Lew der Jude.
    Klein–Evchen und Lucinda Flott beobachteten ihren Helden, der sich nicht schlüssig war, welchen Schläger er für das vierte Hole verwenden sollte. »Triff daneben, George«, hauchte Lucinda Flott. »Ich brauche dich und kann nicht länger warten.«
    Lucinda Flott hatte Hawk vor dem Match versprochen, George nach bestem Können zu verwirren. Verlor er aber, dann mußte sie sich völlig auf Hawkeyes Wort verlassen. Hawkeye beobachtete daher Georges Caddy beim vierten Hole und dachte, daß George mit jedem Schläger Schwierigkeiten haben würde, den Ball zu treffen. George traf ihn, aber er flog ins Meer.
    »Ach, Schatz, ich kann nicht warten«, sagte Lucinda Flott.
    Beim achten Hole waren George und Lew der Jude immer noch pari, teils, weil der Jude in Hochform war und teils, weil Lucinda und Klein–Evchen George schamlos ablenkten. Hawkeye hatte überlegt, ob er das Unternehmen Amputation fürs neunte oder das achtzehnte Hole aufsparen sollte. Da er eine Gruppe langsam spielender Sommerplagen beim neunten Abschlag vorfand, entschied Hawkeye spontan, daß nun der geeignete Zeitpunkt gekommen sei, George Cogswell zu schrecken und dem Juden am Ende des neunten Holes einen Punkt Vorsprung zu geben.
    Ganz der zuvorkommende, liebenswürdige Chirurg, näherte sich Hawkeye den Sommerplagen, zwei Ehepaaren mittleren Alters, erklärte ihnen, daß ein wichtiges Match ausgetragen würde und ersuchte sie, den Spielern das Feld zu überlassen. Die Sommerplagen kamen seiner Bitte verständnisvoll nach. Eben als George Cogswell Aufstellung nahm und abschlagen wollte, schrie jemand links vom schmalen, von Bäumen flankierten Rasenstück »Hilfe!« Unter gellenden Hilferufen stürzte Stelzfuß Wilcox, der eine kurze Strecke ziemlich schnell gehen konnte, aus dem Wald und stolperte etwa vierzig Meter weit vor der Abschlagstelle über den Rasen. In wilder Verfolgungsjagd hetzten ihm Speerschleuder Jones und sein Schwager nach, ein riesiger Mittelstürmer, der eine große Säge trug.
    »Um Himmels willen, was geht hier vor?« fragte eine männliche Sommerplage.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Hawkeye. »Aber ich wette um fünf Dollar, daß die Schwarzen ihn gleich fassen werden.«
    »Warum tut denn keiner etwas!« sagte George Cogswell irritiert.
    »Ich glaube, wir sollten uns nicht in eine private Meinungsverschiedenheit einmengen. Aber wenn du gern eingreifen möchtest, George, dann laß dich nur nicht aufhalten«, meinte Hawkeye.
    Fünf Meter vor der rechten Waldgrenze des Rasens holte Speerschleuder den Stelzfuß ein und warf ihn zu Boden. Der Stelzfuß schrie verzweifelt: »Hilfe! Mörder! Zu Hilfe!« und Speerschleuders Schwager setzte die Säge an sein rechtes Bein an.
    »O Gott, o Gott!« ächzte

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