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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und den braunen Mokassins. Er legte die Blumen auf den Rücksitz und erkundigte sich: »Wie ist die allgemeine Lage?«
    »Seit dem Tumult, den ich verursacht habe, ist es wieder still geworden«, sagte Willy. »Ich weiß gar nicht, wie mir das passieren konnte. Es ließ sich doch geradezu ideal an. Das Foyer war voller Menschen. Du hattest mir gesagt, so wäre es am besten. Und ich war nicht mehr als zwei, drei Schritte von Williams entfernt, als er auf einmal herumwirbelte und mich angriff!«
    »Pech!« sagte Ned. »War die Frau dabei?«
    »Selbstverständlich«, sagte Willy. »Sie stand direkt neben ihm. Noch zehn Sekunden, und ich hätte sie beide erschossen gehabt.«
    »Vielleicht hat sie dich vom Boot wiedererkannt«, sagte Ned.
    »Nun, jetzt ist es ja egal. Sie sind noch im Hotel?«
    »Ja«, sagte Willy. »Ich bin fast die ganze Nacht hier gewesen. Hab auch mal angerufen und wurde sofort durchgestellt. Nein, sie sind nicht ausgezogen.«
    »Das ist gut«, sagte Ned. »Was ist mit der Kanone?«
    »Ich habe eine«, sagte Willy, griff an Ned vorbei zum Handschuhfach, machte den Deckel auf, holte eine Handfeuerwaffe heraus und reichte sie Ned mit dem Griff nach vorn.
    Ned stieß einen Pfiff aus. »Eine Heckler & Koch!« sagte er. »Junge, Junge, die ist erstklassig. Und der Schalldämpfer?«
    Willy griff wieder ins Handschuhfach und reichte Ned eine rechteckige kleine Schachtel. Ned öffnete sie und wickelte den Schalldämpfer aus.
    »Macht Spaß, wenn man eine neue Ausrüstung benutzen kann«, sagte Ned. »Das muß man Female Care Australia lassen: sie stellen nur erstklassige Sachen zur Verfügung.« Ned schraubte den Schalldämpfer auf den Pistolenlauf, der dadurch um ein Drittel länger wurde. Er ließ das Magazin herausschnellen und zählte die Patronen nach. Dann vergewisserte er sich, daß keine im Lauf steckte, entsicherte die Waffe und drückte den Abzug durch. Es gab einen netten, vollklingenden Klicklaut. »Sauber«, sagte er.
    Ned schob das Magazin wieder ein, lud die Waffe durch und entsicherte sie. Jetzt war sie schußbereit.
    Er drehte sich zu Willy um. »Es wird nicht lange dauern. Du fährst den Wagen drüben vors Hotel und läßt den Motor laufen. Laß mir ungefähr fünf Minuten Zeit! Dann kommst du rüber, klar?«
    »Ist geritzt«, sagte Willy eifrig.
    »Ich geh jetzt los«, sagte Ned. Er beugte sich vor, schob die Pistole auf seinem Rücken unter den Hosengürtel, faßte auf den Rücksitz und nahm den Blumenstrauß hoch. Dann stieg er aus. Doch bevor er über die Straße ging, beugte er sich noch einmal zum offenen Seitenfenster hinein.
    »Ich habe diesen Kerl, den Williams, schon seit Jahren nicht mehr gesehen«, sagte er. »Werde ich ihn auch erkennen?«
    »Ich glaube schon«, sagte Willy. »Er hat ungefähr deine Größe, rotblonde Haare und ein viereckiges Gesicht. Sieht eher nach einem Stockman als nach einem Dr. med. aus.«
    »Hab’s mitgekriegt«, sagte Ned und wollte wieder gehen.
    Willy hielt ihn auf. »Du hast doch keine Schwierigkeiten, die Frau wiederzuerkennen, oder?« fragte er.
    »Schon gar nicht, wenn sie ihren Badeanzug anhat«, sagte Ned und blinzelte ihm zu.
    Ned schlängelte sich durch den Verkehr in der Salisbury Road und achtete aufmerksam darauf, daß sich die Pistole hinten im Gürtel nicht verschob.
    Am Peninsula öffnete der Portier die Tür für ihn, und er betrat das Foyer.
    Zu dieser morgendlichen Stunde war im Foyer verhältnismäßig eine Menge Betrieb, weil viele Touristen aus aller Welt abreisen wollten oder gerade eingetroffen waren. Die Pagen hatten das Gepäck unten zusammengestellt, und der aufsichtführende Portier bemühte sich, Ordnung zu halten.
    Ned ging auf die Pagen zu. Er suchte sich einen jüngeren aus, der gerade Koffer auf einen Gepäckwagen stellte. Durch seinen Verkehr mit Chinesen hatte Kelly im Laufe der Jahre etwas Kantonesisch aufgeschnappt. Jetzt bat er den jungen Mann auf kantonesisch um eine Gefälligkeit. Der Junge schien überrascht zu sein, daß ihn ein gweilo in seiner Muttersprache anredete.
    Ned steckte dem Pagen 1000 Hongkong-Dollar zu. Das war ein vielfacher Monatslohn. Der Page bekam ganz große Augen.
    »Ein paar Freunde von mir wohnen hier«, sagte Ned. »Ich möchte sie gern überraschen. Dazu brauche ich ihre Zimmernummern. Aber sie dürfen es nicht wissen. Verstanden?«
    Der Page nickte und zeigte dann ein breites Grinsen.
    »Die Namen sind Williams und Blumenthal. Ich weiß nicht, ob sie getrennte Zimmer oder ein

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