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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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einsehen.“
    Ferris gehorchte, und Morgan folgte ihm. Er wollte gerade die Tür hinter sich zuziehen, als er das Quietschen der anderen Stalltür und das nervöse Wiehern der beiden Pferde hörte.
    Er erstarrte. Dann lugte er vorsichtig durch den Türspalt. Daniela war in den Stall gekommen. Sie ging direkt zu der verschlossenen Kammer, sperrte die Tür auf und verschwand dahinter.
    Was in Dreiteufels Namen hat sie jetzt wieder vor? Sie hatte ihm doch feierlich versprochen, daß sie ihre Gentleman-Jack- Rolle aufgeben wollte. Morgan spürte, wie der Zorn in ihm auf- wallte. Er versuchte, sich damit zu beruhigen, daß sie ja ihre Verkleidung nicht trug.
    Noch nicht.
    Geräuschlos schlich er zu Ferris hinüber. „Lady Daniela hat soeben den verschlossenen Raum betreten. Ich gehe zurück in den Stall und sehe nach, was sie vorhat.“
    Morgan quetschte sich durch den schmalen Türspalt und ver- steckte sich in der Box gegenüber von Black Jack. Durch ein Loch in der Bretterwand konnte er alles beobachten, was draußen vorging.
    Ein paar Minuten später erschien Daniela wieder. Sie trug jetzt schwarze Stiefel und Hemd und Hose, beides schwarz. Ge- nau wie sein Kostüm. Über dem Arm trug sie einen Mantel und

Sattel samt Zaumzeug. Ihr Flammenhaar war unter dem breit- randigen Hut verborgen. Die Pistolen, die Morgan ihr vorhin zurückgegeben hatte, steckten in ihrem Gürtel.
    Zur Hölle mit ihr! Sie hatte ihm geschworen, mit der Straßen- räuberei aufzuhören, und er hatte ihr geglaubt.
    Er hatte sie für eine integre Frau gehalten.
    Für eine Frau von Wort.
    Aber das war sie nicht, verdammt noch mal!
    Am liebsten hätte er die Hände um diesen hübschen Hals gelegt und zugedrückt.
    Daniela drehte sich um, bückte sich und legte den Sattel auf den Boden. Dann richtete sie sich auf, verschloß die Tür und bückte sich erneut, um den Sattel wieder aufzuheben.
    Durch das Loch sah Morgan, wie die enge Hose sich um Danie- las reizvolles Hinterteil spannte. Sofort spürte er, wie eng seine eigene Hose war.
    Daniela hob den Sattel wieder auf und kam in seine Rich- tung. Sein Mund wurde trocken, als er sah, wie sie sich unbe- wußt in den Hüften wiegte, was in den engen Hosen besonders aufreizend wirkte ... Seine eigenen Hosen wurden immer en- ger.
    Schweigend und ohne sich zu rühren sah er zu, wie sie ihren Rappen sattelte. So zornig er auch auf sie war, er konnte nicht umhin, ihre Unerschrockenheit zu bewundern. Morgan kannte keine Frau und nur sehr wenige Männer, die es in punkto Tapferkeit mit Daniela aufnehmen konnten.
    Als sie den Fuß in den Steigbügel schieben wollte, sprang Morgan aus der Box und packte sie. „So spät noch unterwegs, meine Räuber-Lady?“
    Daniela stieß einen erstickten Schrei aus.
    Morgan hielt sie fest wie in einem Schraubstock. „Ich fürchte, du mußt deine Pläne für heute abend ändern.“
    Daniela starrte ihn an, als wäre er ein Geist.
    „Herrgott, Daniela, willst du dich wirklich in den Rücken schießen lassen? Warum glaubst du mir nicht, daß Fletcher heimtückisch und gefährlich ist?“
    „Woher weißt du, daß ich ...“ Sie unterbrach sich.
    „Ich kenne dich inzwischen besser, als mir lieb ist“, knurrte er. Obwohl Daniela sich alle Mühe gab, einen kühlen Kopf zu bewahren, merkte er doch, daß ihre Finger an Black Jacks Zügel zitterten.

„Verdammt, Daniela, du hast mir fest versprochen, dieses hirn- verbrannte Spiel aufzugeben. Was war ich nur für ein Tropf, dir zu glauben. Wie konntest du mich so belügen!“
    Angriffslustig streckte sie das Kinn vor. „Ich habe mein Versprechen nicht gebrochen.“
    „Nein, aber nur, weil ich dich daran gehindert habe.“
    „Ich habe dir versprochen, nicht mehr als Gentleman Jack aufzutreten, wenn du fort bist. Und dieses Versprechen werde ich halten. Aber jetzt bist du noch hier.“
    Er verstärkte den Griff um ihre Arme, als wollte er sich selbst daran hindern, die Hände um ihren Hals zu legen. „Dreh mir gefälligst nicht die Worte im Mund herum, du Teufelsbraten!“
    Aus schmalen Augen sah er sie an, und seine Stimme wurde ge- fährlich leise. „Und in welchen anderen Straßenräuber wolltest du dich nach meiner Abreise verwandeln?“
    Als Morgan sah, wie sie errötete, wußte er, daß er mit seiner Frage ins Schwarze getroffen hatte.
    Doch sie wich seinem Blick nicht aus. „Du mußt jedenfalls zugeben, daß ich mein Versprechen nicht gebrochen habe.“
    Sein Wunsch, sie zu würgen, wurde immer stärker, und er packte

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