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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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um für mich einzustehen.«
    Auf Ambroses Gesicht lag ein
Ausdruck zorniger Empörung. »Ich hab mich aus dem Fenster gelehnt, damit der DI
Sie für die Ermittlung an Bord holt. Und jetzt das! Aus so was entstehen
Geschichten. Und keine guten. Jetzt steh ich wie ein totaler Trottel da, weil
ich Sie vorgeschlagen habe. Das wird von jetzt an mein Ruf bei der Polizei hier
sein: >Der Trottel Alvin Ambrose, der den Profiler angeheuert hat, der in
seinem eigenen Haus verhaftet wurde.< Vielen Dank, Doc.«
    »Ich meine es ernst, es tut
mir wirklich leid.«
    »Warum haben Sie mir nicht
einfach die Sache mit Ihrem Vater erzählt?«
    Tony seufzte. »Er war nicht
mein Vater. Das ist das eigentliche Problem.« Sich vor Ambrose zu erklären war
das Schlimmste. Er hatte sein ganzes Leben lang Mauern zwischen sich und der
Welt errichtet und die Dinge für sich behalten, die andere nicht erfahren
sollten. Und es bedurfte nur eines einzigen verrückten Streichs, um diese
Mauern zum Einstürzen zu bringen. So mussten seine Patienten sich wohl fühlen.
    Es hatte ja schon etwas von
einer Komödie, obwohl es eigentlich gar nicht lustig war. Die Schreie der
Maklerin hatten Tony auf Trab gebracht, so dass er in seinen Boxershorts aus
dem Bett sprang und seine Kleider an sich raffte. Leider hatte das Ganze auch
die potenziellen Käufer aufgeschreckt, die die Geistesgegenwart besaßen, die
Polizei zu rufen und einen Eindringling zu melden.
    Die Polizei kam in erstaunlich
kurzer Zeit. Tony war kaum angezogen, die Maklerin immer noch schockiert, und
die Interessenten, die zusammen mit ihr vor der Tür standen, weigerten sich,
ihn herauszulassen. Er hatte vergebens zu erklären versucht, dass er jedes
Recht habe, in diesem Haus zu sein. Die Tatsache, dass er die Schlüssel hatte,
machte auf die Polizisten keinen Eindruck. Sie fanden die Geschichte der Maklerin
glaubwürdig, dass er das Haus am Vortag als potenzieller Käufer besichtigt
hatte und jetzt behauptete, hier zu wohnen. Er musste zugeben, er hätte ihr
auch geglaubt. Er hätte gedacht, dass man den Verrückten im Schlafzimmer auf
jeden Fall auf die Wache mitnehmen müsste, bis er entweder in eine
psychiatrische Klinik eingewiesen oder seine Darstellung bestätigt werden
konnte. Oder auch nicht, denn sie waren sich ziemlich sicher, dass dies der
Fall sein würde. Als sie in der Polizeistation eintrafen, klärte sich alles
sehr schnell auf. Ein Anruf bei seinem Anwalt und ein weiterer bei DS Ambrose
bereinigten die Sache. Er wurde freigelassen, allerdings mit der strengen
Ermahnung, dass er das nächste Mal, wenn er in einem zum Verkauf stehenden Haus
übernachten wollte, es dem Makler vorher mitteilen solle. Als er, zur Einsicht
gebracht und verlegen, herauskam, wartete Ambrose schon mit einem
Gesichtsausdruck auf ihn, der viel weniger freundlich war als bisher.
    »Was meinen Sie damit, dass er
nicht Ihr Vater war?«, fragte Ambrose, als sie wegfuhren.
    »Ich habe ihn nie
kennengelernt. Ich wusste nicht einmal seinen Namen, bis er starb und mir das
Haus hinterließ.« Ambrose stieß einen langen leisen Pfiff aus. »So etwas würde
bei jedem seine Spuren hinterlassen.« Besonders wenn man sowieso schon wirr im Kopf war. »Das könnte man sagen.«
    »Dieser Fall muss für Sie ja
wie eine Botschaft aus dem Grab gewesen sein, dass Sie herkommen und sich seine
Gegend anschauen sollen, was?«
    »Ganz so würde ich es nicht
ausdrücken. Es war mehr eine Gelegenheit, die ich nicht verstreichen lassen
konnte. Es tut mir leid. Ich hätte es Ihnen sagen sollen. Ich habe einfach
nicht erwartet, dass das Haus so auf mich wirken würde.« Ich dachte, es würde mir
fremd, fern und unerreichbar erscheinen. Stattdessen kam es mir wie eine
Heimkehr vor. Und diese Reaktion war Tony zu unangenehm, als dass er sie im Moment
ansprechen wollte.
    »Trotzdem wird der Chef nicht
gerade erfreut sein, wenn er das hört. Er denkt sowieso schon, dass Sie nicht
ganz normal sind.«
    »Ein scharfsinniger Mann, Ihr
DI Patterson. Aber es wird ihn vielleicht etwas aufheitern, wenn Sie ihm sagen,
dass ich ein paar Vorschläge zu Ihrem Mörder habe.« Ambrose löste für einen
Augenblick seine Augen von der Fahrbahn, um Tony einen schnellen, taxierenden
Blick zuzuwerfen. »Hervorragend. Wie gehen Sie so etwas normalerweise an?«
    Tony lächelte erleichtert. Die
Tatsache, dass Ambrose an der Vorgehensweise des Profiling interessiert war,
zeigte, dass er beschlossen hatte, ihm zu verzeihen. Und da es für Tony

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