Meagan McKinney
Gewalt
machte ihr angst, doch er sah, wie sie sich versteifte, und wußte, was er zu
tun hatte. Sein Mund senkte sich auf ihren und ließ sie alles andere vergessen.
Sie spürte nur noch, wie seine Haut auf der ihren brannte, wie sein dunkles
Brusthaar sanft über ihre weiche Haut strich und wie seine Zunge nach dem
kraftvollen, unvergeßlichen Whiskey schmeckte.
Als Lady,
die sie war, hatte sie stets geglaubt, das, was Frau und Mann im Bett machten,
würde dem Händchenhalten im Salon ähneln. Sie hatte von ihrem zukünftigen Mann
geträumt und immer gedacht, ihre Vereinigung würde sanft, beruhigend und still
sein. Aber sie hatte sich ihren Mann niemals wie Trevor Sheridan vorgestellt,
hatte niemals geglaubt, daß es so wie jetzt sein konnte.
Er nahm sie
mit einer Leidenschaft, die so pur und stark war wie sein Drink. Er wollte sie,
sofort und ohne Umschweife, ohne sie überzeugen zu müssen, und als er in sie
eindrang, schien er fast einen Schrei von Schmerz und Überraschung zu erwarten.
Aber sie
gab keinen Laut von sich. Sie beobachtete ihn, nahm seine animalischen
Bewegungen auf und empfand in einem niemals zuvor erlebten Gefühl Genuß und
Entsetzen zugleich. Als er sich hinunterbeugte und ihre Brustwarzen mit seinem
feuchten, heißen Mund bedeckte, während er immer wieder in sie hineinstieß,
gerieten ihre Emotionen außer Kontrolle, und sie umklammerte ihn in einer
Leidenschaft, die sie für keinen anderen Mann jemals würde empfinden können.
Er hob
seinen Kopf, küßte sie wieder, und die Hitze zwischen
ihren Schenkeln stieg an. Die Lust, die er ihr gab, war wie eine gespannte
Bogensehne, und als sie zerriß, stürzte sie in einen Abgrund und alles drehte
sich um sie herum, bis er sie auffing, seine Hand unter ihre Hüften schob, um
sie fester zu halten und ihr Erfüllung zu geben.
»Trevor«,
stöhnte sie und ergab sich ihm vollkommen.
Das war der
Auslöser. Er packte sie, stieß das Wort »Jeysus« aus und sackte dann
befriedigt auf sie.
Während sie in den langen schweigenden
Minuten danach neben ihm lag, hob Alana impulsiv die Hand, um seine Wange zu
berühren. Nach dem, was sie soeben erfahren hatte, waren ihre Fragen leichter
zu beantworten. Konnte sie ohne ihre Träume leben? Ohne Walzer, ohne weißes
Häuschen und Einfachheit? Sie lächelte ein bittersüßes Lächeln. Die Antwort
war deutlich. Sie lautete ja. Denn ein anderes Leben zu führen würde bedeuten,
ohne diesen animalischen, unverschämten Iren leben zu müssen, und das war
unmöglich. Es gab niemanden wie Trevor Sheridan. Er oder keiner. Sie hatte
schon zu lange allein gelebt. Nachdem ihre Eltern umgekommen waren und sie
Christabel verloren hatte, hatte es drei schlimme Jahre niemanden gegeben, den
sie lieben konnte. Nun, da sie ihn liebte, würde sie es mit einer Leidenschaft
tun, die sie mit ins Grab nehmen würde.
Es blieb
nur eine einzige Frage offen. Eine, die sich ihr immer mehr aufdrängte, je mehr
er sich nun von ihr zurückzog. Würde er sie jemals lieben können?
Sie spürte
einen kühlen Lufthauch, als er sich von ihr löste. Die Nacht war ihr vorher
nicht so kalt erschienen, doch nun war sie eisig.
Trevor
rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Sie hatte keine Ahnung,
was er dachte, und es
erschreckte sie. Er war kein Mann der schönen Worte, und sie erwartete auch
keine. Sie würden niemals ein Paar sein, das sich schmusend und turtelnd seine
Zuneigung bestätigte.
Aber sie brauchte Worte. Sie wollte wissen, was ihm durch den Kopf ging, und in
dieser Verzweiflung sprach sie zuerst: »Ist es immer so wie eben?«
Er wandte
den Kopf und sah sie an. »Wie war es denn?«
»So...
ungezügelt.« Sie wußte, daß ihr Vokabular unzureichend war. Sie hatte keine
Worte, um es zu beschreiben. Es war wild und ungestüm gewesen... wundervoll.
Er gab ihr
keine Antwort. Sein Blick glitt über ihre Nacktheit, und sie glaubte, Schuld in
seinen Augen zu entdecken. Und als er ihr das Laken über die Brüste zog, wußte
sie es.
Während sie
das Laken festhielt, wurden ihre Finger eiskalt. Sie wollte sich nicht
zudecken. Sie wollte, daß er sie
hielt, sie wärmte und sie mit all der Zärtlichkeit
eines Geliebten streichelte, bis sie in seinen Armen einschlief. Aber es sollte
nicht so sein. Etwas stimmte
nicht, und eine dumpfe Ahnung jagte ihr soviel Furcht durch den Körper, daß ihr
Herz zu Stein wurde.
Er schloß
die Augen, als würde er im Inneren mit etwas kämpfen. Als er sprach, waren
seine Worte
Weitere Kostenlose Bücher