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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Dana.
    »Bitte.«
    »Danke, Euer Ehren.« Dana erhob sich und
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    knöpfte die Jacke ihres burgunderroten Kostüms
    zu, während sie langsam zur Geschworenenbank
    schritt.
    »Während des Plädoyers des Herrn Staatsanwalts
    gestern wurde mir bewusst, was wir hier eigent-
    lich tun«, begann sie und sah dabei jeden Ge-
    schworenen an. »Wir manipulieren Meinungen.«
    Einige der Geschworenen blickten verwirrt. »Ganz
    recht, wir sind Meinungsmacher«, fuhr Dana fort.
    »Uns liegen dieselben Informationen vor, und wir
    drehen und wenden sie, malen sie an und ste-
    cken sie in bestimmte Kleider, bis wir glauben,
    dass sie sich dazu eignen, unsere jeweilige Positi-on zu verdeutlichen. Nun werden Sie vielleicht
    fragen: Wie kann das sein? Wie kann ein und die-
    selbe Information unterschiedlich dargestellt
    werden? Die Antwort darauf muss natürlich lau-
    ten: weil jede Geschichte zwei Seiten hat. Und
    wie Politiker, die um Ihre Stimme werben, versu-
    chen auch wir, unsere Position möglichst über-
    zeugend darzustellen. Weil wir in gewisser Weise
    auch um Ihre Stimme werben.«
    Nun hatten alle ihre Aussage verstanden, und
    John Quinn nickte sogar.
    »Gibt es auch bei dieser Geschichte zwei Sei-
    ten?«, fragte Dana. »Darauf können Sie wetten.
    Sie sind so gegensätzlich, wie man es sich nur
    vorstellen kann. Gestern hat Ihnen der Herr
    Staatsanwalt die Sichtweise der Anklage vorge-
    tragen. Heute möchte ich die Seite von Corey
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    Latham einnehmen. Und, keine Sorge, ich werde
    Sie nicht ablenken von den Tatsachen, indem ich
    hier stehe und eine Bombe bastle, während ich
    rede. Im Gegenteil, ich möchte, dass Sie sich nur auf das konzentrieren, was ich sage. Denn Sie
    sollten sich Ihr Urteil anhand der nüchternen Fakten bilden – nicht anhand von Taschenspieler-
    tricks.« Die Geschworenen schienen sich zu ent-
    spannen.
    »Die Anklage hat unterstellt, dass die Polizei nur den Spuren gefolgt ist, die sie zum Täter führten.
    Doch ich habe den Verdacht, dass es sich genau
    andersherum verhielt. Da arbeitete schließlich die Elite der Polizei von Seattle einen ganzen Monat
    lang am größten Fall in der Geschichte der Stadt
    und hatte nichts vorzuweisen. Auch wenn das
    traurig und frustrierend ist, meine Damen und
    Herren: Nicht jedes Verbrechen kann aufgeklärt
    werden. Manchmal liegen einfach nicht genügend
    Beweise vor, um jemanden zu verhaften und an-
    zuklagen. Doch in diesem Fall durfte das nicht
    passieren, denn es handelte sich um ein beson-
    deres Verbrechen, und der Druck der Öffentlich-
    keit auf die Polizei war gewaltig. Dann trifft eines Tages aus heiterem Himmel ein anonymer Brief
    ein. Und von diesem Momentan wurden in diesem
    Fall nicht mehr die Spuren verfolgt, sondern man
    konzentrierte sich darauf, den Marineoffizier zu
    finden, von dem in diesem Brief die Rede war,
    und die Beweise entsprechend um ihn herum zu
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    arrangieren.«
    Brian stellte zu seinem Bedauern fest, dass die
    Geschworenen von Danas Rede ebenso gebannt
    zu sein schienen wie von seinem Vortrag. Karleen
    McKay schienen fast die Augen aus dem Kopf zu
    fallen.
    »Hatte man mit Jack Pauley bereits einen recht
    guten Kandidaten an der Hand?«, fragte Dana.
    »In der Tat, aber irgendwie scheint er bei den
    nachlässigen Ermittlungen untergegangen zu
    sein. Und er ist nur einer, auf den wir stießen. Es könnte auch noch andere potenzielle Verdächtige
    geben. Doch nein, die Polizei stürzte sich auf Corey Latham, beschloss, dass er als Verdächtiger
    geeignet war, und schaute sich nicht mehr nach
    anderen um.«
    Dana legte eine kurze Pause ein, und Allison A-
    ckerman lächelte in sich hinein. Das Timing der
    Verteidigerin war perfekt. »Oberflächlich betrachtet«, fuhr Dana fort, »mag es überzeugend wir-
    ken, dass man in Coreys Wagen und seiner Gara-
    ge die Spuren dieser Materialien fand«, erklärte
    Dana, »doch wenn man genauer hinschaut, gibt
    es für jede einzelne Spur eine vernünftige Erklä-
    rung. Was ich viel bedeutsamer finde, ist, welche Spuren nicht gefunden wurden. Es gab nirgendwo Spuren von Methylalkohol, von Wachs, von Vaseline. Will man damit unterstellen, dass Corey
    nachlässig gearbeitet hat oder dass er schlampig
    sauber gemacht hat?« Sie schüttelte den Kopf.
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    Stuart Dünn runzelte die Stirn. »Die Anklage
    stellt all diese Zufälle als Grund für einen Schuldspruch dar, wenngleich sie in Wirklichkeit nichts anderes sind als eben nur Zufälle. Ob es nun ein
    dummer Zufall war oder nicht:

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