MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
Wienerwaldes wachsen und der mit Wasser verdünnt unter Gspritzter firmiert. Das Ottakringer Bier ist ebenfalls lokaler Herkunft und wird im gleichnamigen Bezirk gebraut. Melange und Kleiner Brauner schließlich sind zwei der vielen Kaffeevarianten, die Wien zu bieten hat (Näheres ).
Essen und Trinken
Kulinarische Trends
Dem allgemeinen europäischen Trend entsprechend gibt sich die traditionell recht deftige Wiener Küche in vielen Restaurants raffinierter, kalorien- und cholesterinärmer, bisweilen vegetarisch, mediterran oder asiatisch inspiriert. Daneben kultiviert in den letzten Jahren eine wachsende Zahl frisch aufgepeppter Vorstadt- und Landgasthäuser das unverfälschte, oft mit regionalen und biologisch produzierten Zutaten zubereitete Original. Mediterrane, vor allem italienische Spezialitäten von der gehobenen toskanischen Küche bis zur original neapolitanischen Pizza, sind natürlich auch in Reinform zu genießen. Dasselbe gilt für die lukullischen Offenbarungen des Balkans oder asiatischen Kontinents, die man in kroatischen, rumänischen, türkischen und griechischen, chinesischen, indischen oder japanischen Lokalen goutieren kann. Einzelne (süd)amerikanische, afrikanische, böhmische, koschere und russische Restaurants erweitern das kulinarische Spektrum der Donaumetropole, die Eiligen selbstverständlich auch mit Fastfood dient.
Essen und Trinken
Fastfood
Fastfood „alla Viennese“ gibt es zunächst einmal in Gestalt besagter Würstelvarianten, die am „Standl“ an fast jeder Ecke gebrüht und gebraten werden, mancherorts sogar rund um die Uhr. Ganz wichtig sind auch die „unaussprechlich guten Brötchen“ (Werbeprospekt) von Trzesniewski, bei denen es sich der Form nach eher um Schnittchen handelt. Die ebenso fein wie dekorativ belegten, mundgerechten Canapés erfreuen die Gaumen der Wiener schon seit 100 Jahren und in mittlerweile acht Filialen.
Mindestens ebenso lange erfüllt der Duft zahlloser kleiner Maroni- und Kartoffelpufferbratereien das herbst- und winterliche Wien. Weitaus jüngeren Datums sind dagegen die internationalen Schnellimbissimporte, darunter nahezu flächendeckend über die Stadt verteilte Stehpizzerien, Dönerbuden und McDonald’s-Niederlassungen. Dazu gesellen sich immer mehr „Bio-Imbisse“, Tramezzini-, Tapas- und Sandwichbars, in denen gesunde Bioburger zu genießen, aber auch – derzeit überaus trendy – dreistöckige Clubsandwiches mit Huhn, Salat, Speck und Mayonnaise zu haben sind.
Essen und Trinken
Die Lokalitäten
Die Neu-Wiener Küche wird in mal klassisch eleganten, mal postmodern reduziert gestylten Restaurants serviert, während man im Beisl, also der einfachen Vorstadtkneipe, mehrheitlich der Alt-Wiener Variante den Vorzug gibt. Die wird derzeit auch von jüngeren Gastronomen entdeckt und vorzugsweise an Originalschauplätzen aufgetischt, sodass neuerlich so manches schon totgesagte Beisl von seiner Patina befreit und zeitgemäß aufpoliert wieder auferstanden ist.
Klassisches Kaffeehausinterieur: Thonet-Stühle
In den legendären Wiener Kaffeehäusern sind beide kulinarischen Orientierungen zu finden. Nachdem es dort traditionell nur süße Mehlspeisen sowie einige wenige herzhafte Happen wie Würstel, gefüllte Schinkenrolle oder Gulaschsuppe gab, führen die meisten Kaffeehäuser heute zusätzlich einen Restaurantbetrieb mit täglich wechselndem Menü. Im Mittelpunkt steht jedoch nach wie vor der Kaffee, der freilich niemals als solcher bezeichnet wird. Man ordert vielmehr einen Kleinen bzw. Großen Schwarzen oder Braunen oder eine Melange, die sich vom Großen Braunen durch den höheren Milchanteil unterscheidet. Daneben stehen eine Vielzahl anderer Kaffeevarianten auf der Karte, darunter Franziskaner (Melange mit Schokoladenstreuseln) oder Einspänner (Kleiner Schwarzer mit Sahnehaube), Espresso und Cappuccino, dessen mit Sahne statt Milchschaum gekrönter Wiener Vorläufer Kapuziner heißt. Sie alle werden stets mit einem Glas frischem Wasser serviert, auf dem quer obenauf der Kaffeelöffel liegt.
Appetitanregender Blickfang ist die Mehlspeisen- bzw. Torten- und Kuchenvitrine, die ebenso zwingend zu einem echten Kaffeehaus gehört wie eine gut sortierte Auswahl (internationaler) Zeitungen und ein angemessener Service, den in der Regel ein, mit Herr und Vornamen herbeigerufener, livrierter Ober mit entsprechenden Manieren garantiert.
Viele Kaffeehäuser betreiben bei sommerlichen Temperaturen einen sog. Schanigarten, worunter
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