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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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könntest«, sagte er. »Damit ich auf dem Laufenden bleibe. Aber ein kleines Radio wäre noch viel toller!«
     
     
     
    Nur fünf Minuten später stand Niko an der gleichen Stelle wie am Vorabend und starrte auf den geheimnisvollen Nebelkegel, der in der kleinen Senke aufschimmerte. Er hatte keine Ahnung, wie er sich so schnell hatte bilden können. Auf dem Herweg hatte er nämlich nirgendwo auch nur die geringsten Anzeichen von Nebel entdeckt. Auch beim Verlassen der Hütte hatte nichts darauf hingedeutet, dass Nebel aufziehen würde, bis mit einem Mal überall wattiger Dunst emporquoll, in dem sich der Nebeldom mit den fließenden Konturen sehr deutlich abzeichnete - genauso wie in seinem Traum!
     
    Schimmernd und verlockend ragte der graublaue Lichtkegel vor ihm auf, fast als wäre er ein atmendes, pulsierendes, lebendiges Wesen. Verheißungsvoll, verführerisch. Es war so weit. Jetzt oder nie!
     
    Langsam ging Niko auf den leuchtenden Nebel zu, spürte, wie er erst seine ausgestreckten Hände umschloss, dann seine Arme, seine Füße, wie er nach seinem Herzen griff. Entschlossen trat Niko mitten in ihn hinein.
     

KAPITEL 13
     
    IM FLÜSTERNDEN FORST
     
    Z u Hilfe! So helft uns doch!«, schrie Ayani, doch dann wurde ihr klar, dass das völlig sinnlos war. Wer sollte sie in der Abgeschiedenheit des Flüsternden Forsts schon hören? Während sie die marschmärkischen Krieger mit bangem Blick beobachtete, verwünschte sie sich im Stillen: Warum hatte sie auch nicht daran gedacht, Steine für ihre Schleuder mitzunehmen! Hier auf der Lichtung war nicht ein einziges passendes Geschoss zu entdecken. Und mit Tannen- und Kiefernzapfen würde sie die finsteren Schergen wohl kaum aufhalten können.
     
    Diesmal waren sie nur zu dritt - und dennoch schien ein Entkommen unmöglich. Die bewaffneten Krieger waren längst von ihren Streitrossen gestiegen, hatten sich heimlich an Ayani und Arawynn herangeschlichen und kamen nun mit gezogenen Schwertern von drei Seiten auf sie zu. Das Gesicht ihres Anführers glich einer grotesken Fratze. Seine von Ayanis Geschoss zerschmetterte Nase war zu der Größe einer überreifen Paradiesfrucht angeschwollen und schimmerte in allen erdenklichen Rot- und Blautönen.
     
    »Ja, wen haben wir denn da?« Beim Grinsen entblößte der Anführer seine gelben Zähne. »Wenn das nicht das diebische Balg von gestern ist?«
     
    Arawynn hatte beim Anblick der drei grobschlächtigen Gestalten - neben Grymm waren es die beiden Reiter der Rappen - sofort seinen Korb fallen lassen und sich schützend vor die Schwester gestellt. Nun ballte er die Fäuste und streckte sie drohend nach vorne.
     
    Grymm entlockte das nur ein abfälliges Lächeln. »Seht euch nur dieses Bürschchen an!«, rief er seinen Kameraden hämisch zu. »Jetzt bekomme ich es aber mit der Angst zu tun!«
     
    »Und ich erst«, höhnte der Kumpan, dessen Beule auf der Stirn sich bereits grünlich verfärbte. »Ich mache mir vor Schreck gleich in mein Beinkleid.«
     
    Das Gelächter der drei Männer hallte durch die Stille des Flüsternden Forsts und verschreckte einen Schwarm Waldspatzen, der unter lautem Protestgetschilpe davonschwirrte.
     
    Langsam, als habe er alle Zeit der Welt, näherte sich Grymm den Geschwistern. Er hatte längst erkannt, dass sie in der Einsamkeit des Waldes auf keinerlei Hilfe hoffen durften. Lüstern musterte er Ayani von oben bis unten, als wolle er sie mit seinen Blicken entkleiden. »Sieh an, sieh an«, rief er. »Was für ein hübsches Täubchen uns da ins Netz gegangen ist!«
     
    »Überaus hübsch sogar«, fügte der dritte Soldat hinzu. »Ich bin sicher, sie wird uns noch ordentlich Spaß bereiten, bevor wir ihr das schlanke Hälschen umdrehen.«
     
    Wieder ließen die drei ein Gelächter hören, das weithin durch die Bäume schallte.
     
    »Ich warne euch!« Aus Arawynns Augen blitzte wütende Entschlossenheit. »Wer meine Schwester anrührt und ihr auch nur ein Haar krümmt, bekommt es mit mir zu tun!«
     
    Erneut brüllten die Krieger auf vor Lachen. Dann machte Grymm einen Schritt auf den Jungen zu und musterte ihn spöttisch. »Wie mutig er doch ist«, sagte er kopfschüttelnd. »Mir kommen gleich die Tränen vor Rührung.« Dann legte er den Kopf schief und taxierte Arawynn nachdenklich. »Nimm es uns bitte nicht übel, Bürschchen, wenn wir deine Schwester dir vorziehen.« Wie zum Bedauern hob er die Arme. »Aber damit du auch auf deine Kosten kommst, darfst du aus nächster Nähe

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