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Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Titel: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Niazi-Shahabi
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frühestens am Dienstag anrufen darf. Und das auch nur, um erst für Freitagabend ein Treffen zu vereinbaren, das er dann wiederum zwei Stunden vorher absagt. Zeit hat er für sie erst wieder am Dienstag. Und je mehr sich das Mädchen über die Absage geärgert hat, so Tigers Prognose, desto eher ist mit einem Kuss von ihr beim nächsten Treffen am Dienstag zu rechnen.
    Das ist angewandte Cat-String-Theorie – der Faden wird mit einem Ruck weggezogen, und nun erscheint er der Katze begehrenswerter denn je.
     
      Give her the gift of missing you
    Der Satz »give her the gift of missing you« stammt vom Flirtmeister Mystery. Seine jahrelange Erfahrung hat ihm gezeigt: Nichts löst bei einer Frau so sicher ein tiefes Gefühl der Verbundenheit aus wie die Tatsache, dass sie den Mann plötzlich vermisst. Deswegen sollte jeder erfolgreiche Verführer sich von Zeit zu Zeit ohne Vorwarnung und Angabe von Gründen zurückziehen, damit die Auserwählte spürt, wie der Abend, der Tag, die nächste Woche oder der Rest ihres Leben ohne ihn aussähe.
     
    Hat eine Frau eine Nacht mit jemandem verbracht, der wohl nur diesen einen One-Night-Stand wollte, ist die Situation zu retten, indem sie ihn verlässt – und zwar bevor er aufwacht. Dann muss er ohne sie frühstücken und wird bestimmt noch einmal anrufen, und sei es auch nur wegen seines Bedürfnisses, die Frau seinerseits bei einem nächsten Treffen als Erster zu verlassen.
     
     Fordern statt leichtmachen
    Frauen machen jeden erfolgreichen Flirt damit zunichte, dass sie alles richtig machen wollen. Sie wollen dem Mann zeigen, dass sie unabhängig sind. Sie geben sich unkompliziert und umgänglich statt geheimnisvoll und begehrenswert. Tornieporth beschreibt diese Einstellung so: »Ich mache alles selbst und viel besser, ich trage meine Einkaufstüten die Treppen alleine hoch, ich repariere den Abfluss und baue das Ikea-Regal auf. Bin ich mit ihm verabredet, organisiere ich den Abend, reserviere Theaterkarten und den Platz im richtigen Restaurant. Und natürlich erspare ich ihm als selbstständige Frau die Mühe, mich abzuholen.«
    Solche Frauen sind stolz auf ihren guten Charakter und ihre Bescheidenheit und vergessen dabei die schlichte Tatsache, dass etwas erst wirklich wertvoll wird, wenn man sich darum bemühen muss. Um den Aufwand und die Anstrengung zu rechtfertigen, die eine Frau einem Mann abverlangt, muss er sie idealisieren.
    Falsche Bescheidenheit ist da nicht der richtige Weg. »Das einzig wirkliche Erfolgsrezept einer gelungenen Verabredung ist: Fordern Sie viel«, empfiehlt daher Dietlind Tornieporth.
    Emanzipiert zu sein, ist nur eine faule Ausrede von Frauen, die sich nicht trauen, kapriziös und launisch zu sein. Allerdings ärgern sie sich dann darüber, dass andere Frauen sich wie verwöhnte Prinzessinnen benehmen und trotzdem besser ankommen.
     



5
OHNE BENIMM AUF
DIE KARRIERELEITER
    WARUM ES UNWÜRDIG IST,
EINEN GUTEN EINDRUCK ZU MACHEN.
     
    »Je deteste qui me teste.«
    DJ MC Solar
     

Eine 33-jährige Frau trifft sich mit einem Mann im Café. Die beiden unterhalten sich, er fragt, sie antwortet und lächelt viel. Als der Mann vom Tisch aufsteht, gibt er der Frau zum Abschied seine Karte. Die Frau geht nach Hause. Hat sie dem Mann gefallen? Oder hat sie wieder zu viel geredet? Denn das macht sie immer, wenn sie nervös ist, aber das tun ja viele in einer solchen Situation, der Mann wird das kennen und ihr sicher nicht übelnehmen.
    Am nächsten Tag ertappt sie sich dabei, auf seinen Anruf zu warten. Dabei weiß sie eigentlich, dass der Mann nicht 24 Stunden nach dem ersten Treffen anrufen wird, denn das machen solche Typen wie er nie. Als drei Tage verstrichen sind, greift sie nach reiflicher Überlegung selbst zum Telefonhörer. Der Mann hatte ihr zwar gesagt, dass er sich melden würde, aber warum sollte sie nicht auch einmal die Initiative ergreifen. Natürlich darf sie dabei nicht wie eine Bittstellerin wirken, das Telefonat muss kurz sein, und ihre Stimme sollte unbeschwert und heiter klingen.
    Leider springt nach zwei Freizeichen sein Anrufbeantworter an. »Hallo«, spricht die Frau auf Band, »erinnern Sie sich an mich? Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören, hier ist noch mal meine Nummer.«
    Doch der Mann ruft nicht zurück. Komisch, denkt sich die Frau, vielleicht ist sein Anrufbeantworter ja kaputt, oder er hat ihre Nachricht beim Abhören aus Versehen gelöscht. Wahrscheinlich hat er einfach kein Interesse an ihr, jedenfalls

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