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Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
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nicht auf das Schiff gelassen, und irgendeinen Freund, den er hätte besuchen können, kannte er nicht an Bord, obschon er annahm, daß unter der vierhundertköpfigen Schiffsbesatzung einer seiner früheren Bekannten sein konnte.
    Und deshalb blieb er stehen und wartete.
    Gleich darauf traten drei handfeste Matrosen unter Führung eines noch kernigeren Bootsmannes an den großen Kistenkoffer. Dieser Mann gefiel Peter Voss auf den ersten Blick.
    »Schneller!« schrie er dem vierten Matrosen zu, der nun überaus gemächlich heranschlenderte.
    ***
    »Du angeteertes Gammelpäckchen, ich geb dir einen an deinen Achtersteven, daß du auf deinem Bauch sechzehn Knoten in der Stunde machst!«
    ›Der Mann muß mein Freund werden!‹ dachte Peter Voss und trat auf den Bootsmann zu.
    »Hummel!« begrüßte er ihn.
    Die Antwort ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: »Mors, Mors!«
    »Tag, Landsmann!« rief Peter Voss vergnügt. »Wir sollten uns doch kennen?«
    »Ich kenne dich nicht!« sagte der Bootsmann ruhig. »Du hast mir viel zu rote Haare.«
    »Macht nichts!« erklärte Peter Voss. »Kommst du heute Abend mit nach Coney Island, ich gebe einen aus.«
    »Darüber läßt sich immer reden!« meinte der Bootsmann und schlug ein. »Ich will man bloß die verteufelte Kiste an Bord bringen, da sind Glassachen drin.«
    Peter Voss trat zurück.
    »Angefasst!« kommandierte der Bootsmann. »Ganz vorsichtig aufsetzen. Pietje, wenn du die Kiste fallen läßt, dann brau ich dir einen Grog, von dem dir die Ohren vier Wochen lang steif bleiben.«
    In diesem Augenblick kam Frank Murrel, der Besitzer der Riesenkiste, über die Straße gestürzt. Er hatte inzwischen der Polizei mit Hilfe eines in der Nähe wohnenden Kollegen beweisen können, daß er mit Peter Voss nicht identisch war.
    »Vorsicht, nicht stürzen!« brüllte er ganz verzweifelt, als Moritz Pietje zu zeitig losließ. »Bringen Sie den Koffer in meine Kabine.«
    »Welche Kabine haben Sie?« fragte der Bootsmann.
    Aber Frank Murrels Billett lag noch immer auf der Agentur.
    »Da stellen wir eben den Koffer so lange in den Gepäckraum«, schlug der Bootsmann vor. »Da steht er noch sicherer als in irgendeiner Kabine, die vielleicht schon ein anderer belegt hat. Morgen können Sie sich ja den Koffer in Ihre Kabine kommen lassen.«
    Gleich darauf verschwand das sehr umfängliche Gepäckstück in der zweiten Ladeluke auf dem Verdeck. Frank Murrel überzeugte sich durch Augenschein, wo und wie es stand, gab dem Bootsmann ein Trinkgeld und trat wieder aus dem Dock, nicht ohne den beiden Polizisten einen Verachtungsblick zugeworfen zu haben.
    ›Ich bin doch neugierig, ob er kommt!‹ dachte Peter Voss und wartete.
    Und der Bootsmann kam wirklich, er hatte sich inzwischen landfein gemacht.
    »Nun kann's losgehen«, meinte er zu Peter Voss. »Das sag ich dir aber, wenn du so einer von den gottverdammten Landhaien bist, bei mir kommst du nicht auf die Rechnung. Ich hau zu, wenn's soweit ist.«
    »Aber Bootsmann!« erwiderte Peter Voss gekränkt. »Seh ich so aus?«
    »Nur friedlich!« lenkte der andere ein. »Du hast zwar rote Haare, aber ein ehrliches Gesicht. Du erinnerst mich an einen alten Freund, mit dem ich mal zusammen gefahren bin. Darauf kannst du dir was einbilden. Denn jede Einladung nehm ich nicht an.«
    Schon saßen sie auf der Fähre, die sie nach Brooklyn hinüberbrachte. Bald waren sie auf Coney Island, dem großen New Yorker Rummelplatz. Peter Voss bezahlte. Sie fuhren auf dem Riesenrad und auf der Berg-und-Tal-Bahn.
    »Hier kann man ja seekrank werden«, bemerkte der Bootsmann und wollte aussteigen.
    Mit einem Wort: sie amüsierten sich großartig. Aus einem überfüllten Tanzlokal wurden sie zusammen an die Luft gesetzt und fanden sich im Sande wieder.
    »Ganz wie in St. Pauli!« rief der Bootsmann vergnügt und steuerte der nächsten Bar zu.
    Peter Voss verlor bei alledem nicht sein Ziel aus den Augen und lotste den Bootsmann endlich in eine kleine, gemütliche Bierkneipe. Peter Voss setzte sich mit dem Rücken gegen die Wand, und der brave Bootsmann pflanzte sich mit seiner ganzen gewichtigen Breitseite ihm gegenüber auf. Sie tranken Brüderschaft, ohne sich nach ihren Namen gefragt zu haben, was Peter nur angenehm war.
    Plötzlich kam der Bootsmann steif in die Höhe und schaute mit weit geöffneten Augen geradeaus auf die Wand. Da hatte eben der Kellner ein grell-gelbes Plakat hingehängt mit einer Fotografie in der Mitte. Peter Voss konnte es nicht

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