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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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Art«, antwortete Ty und lachte. Ihr Lachen hörte sich an wie klingende Münzen. Chase fiel nichts mehr ein, was er noch hätte sagen können. Er fummelte am Sendersuchknopf des Radios herum und versuchte, irgendwas Stimmungsvolles mit Niveau einzustellen.
    »Mein Gott, der Schnee ist einfach wunderbar«, sagte Ty und sah aus dem Fenster. »Er erinnert mich an dieses alte Gedicht. Es ging um den Schnee in der Luft, um Flocken, Flüstern … stille Verzweiflung. «
    Chase war dermaßen verzaubert, dass er sich auf kaum etwas außerhalb des Wagens konzentrieren konnte; die Bäume verschwommen ineinander wie beim Schnellvorlauf eines Films. Das Mädchen machte ihn wahnsinnig. Als hätte es eines dieser Pheromon-Parfums aufgelegt.
    Dann drehte sie sich zu ihm und sah ihn eindringlich an. »Hast du vorhin die ganzen Sirenen gehört? Weißt du vielleicht, was da passiert ist?«
    Sein Mund wurde ganz trocken. Die Sirenen waren wirklich das Letzte, worüber er jetzt sprechen wollte. »Nee. Sicher irgendein Unfall … Es gibt ’ne Menge Leute, die bei diesem Wetter einfach nicht fahren können. Da passiert ganz schnell mal ein Unglück.«
    »Unglücksfälle passieren nicht einfach so«, erwiderte Ty und lächelte ihn wieder an. Dabei funkelten ihre Augen wie die einer Katze. »Glaubst du nicht auch?«
    Chase wusste nicht genau, was sie meinte, nickte aber trotzdem. Eins wusste er jedenfalls ganz sicher: Ty zu treffen war kein Unglücksfall.
    An der Tankstelle sprang Ty voller Zuversicht aus dem Wagen.
    »Soll ich mit reinkommen?«, fragte Chase und machte eine Kopfbewegung in Richtung des kleinen Ladens. Zum Glück war es nicht der, in dem seine Mom arbeitete.
    »Danke, ich schaff das schon«, erwiderte sie und ließ ein Lächeln aufblitzen. Er ließ sie nicht aus den Augen, während sie hineinging, um ihr Benzin zu bezahlen und – immer noch charmant lächelnd – abwinkte, als der entzückte Kassierer ihr seine Hilfe anbot. Sichtlich unbeeindruckt von der eisigen Nachtluft, stand sie an der Zapfsäule und füllte ihren Kanister. Chase stieg aus und ging zu ihr, während er sich dabei die Hände rieb.
    »Brauchst du wirklich keine Hilfe?«
    »Alles okay«, antwortete sie. »Bin schon fast fertig, siehst du?« Ihre schlanken blassen Arme leuchteten im Licht der Tankstelle, als sie den Tankstutzen zurück in die Säule steckte. Chase kam der Gedanke, dass sie eigentlich total frieren müsste, doch anstatt zu zittern, lächelte sie. Er hatte noch nie zuvor einen Menschen gesehen, der so locker und so ungezwungen wirkte.
    Während der Rückfahrt konnte Chase sich nur mit Mühe darauf konzentrieren, den Wagen auf der Straße zu halten. Er hatte schon eine ganze Reihe von Mädchen abgeschleppt, doch Ty wirkte reifer und kultivierter als all die Mädels in der Schule. Ty war genau das, was er brauchte – jemand wie sie konnte mehr, als ihn bloß von dem ganzen Durcheinander ablenken, das in seinem Leben gerade herrschte. Sie wäre das perfekte Date für das Footballfest.
    Zurück beim Auto der Mädchen, einem altmodischen, kastenförmigen Lincoln Town Car in Weinrot, füllten Ali und Meg den Benzintank auf, während Ty Chase bei der Hand nahm und ein paar Schritte beiseiteführte.
    »Gott sei Dank, dass wir dich getroffen haben«, sagte sie mit funkelnden Augen.
    »Ich bin wahrscheinlich einfach euer Ritter in der Not«, erwiderte Chase und unterdrückte ein nervöses Lachen. Er machte einen unbeholfenen Schritt auf sie zu. »Du kannst dich gleich bei mir revanchieren.« Er beugte sich vor und hoffte, sie würde seine plumpe Art ignorieren und ihn küssen.
    Doch sie wich ihm mit einem weiteren melodischen Lachen aus und schüttelte dabei ihr langes rotes Haar aus dem Gesicht.
    »Hier«, sagte sie, »nimm das.« Sie reichte ihm eine blutrote Blüte mit filigranen Blättern. Chase fragte sich, woher sie kam, ob Ty sie wohl in ihrer Tasche gehabt hatte. Als sie die Blume in seine Hand legte, berührten sich ihre Finger und es war, als träfe ihn ein elektrischer Schlag.
    »Ich glaube, so etwas hab ich noch nie gesehen«, sagte er und wendete sie in seiner Hand hin und her, die eigentlich viel zu klamm war, um etwas so Schönes und Zartes zu halten.
    »Nun, da wo die herkommt, gibt es noch mehr von der Sorte«, erwiderte Ty und lachte wieder, als Ali und Meg vom Auto aus nach ihr riefen. Sie ging langsam zurück, ließ jedoch dabei den Blickkontakt mit Chase die ganze Zeit über nicht abreißen.
    »Gibst du mir deine

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