Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
gewesen, seitdem er mir dabei geholfen hatte, eine vorübergehende Aufhebung meiner Bannung zu erwirken. Das war nervig, selbst wenn ich mir nicht mehr sicher war, was ich von Pierce halten sollte. Er hatte mich durch einen der schlimmsten Momente meines Lebens begleitet, und wir hatten uns einander auf eine Art geöffnet, die mich zweifeln ließ, warum ich immer noch zögerte. Er war ein guter Mann. Aber dieselben Dinge, die mich einst angezogen hatten — Macht, tragische Vorgeschichte und ein attraktiver Körper —, hinterließen inzwischen eher ein unbehagliches Gefühl. Ivy würde sagen, dass ich langsam klüger wurde, aber ich fühlte mich einfach nur ... leer.
    Ich tastete in meiner hinteren Hosentasche nach dem Handy, weil ich mich fragte, wie viel Uhr es war.
    »Sieben Uhr zweiunddreißig«, sagte Jenks, der mich besser kannte als ich selbst.
    »Danke.« Seufzend steckte ich das Telefon wieder weg. Jenks mochte Pierce nicht und war mit Al in dem Punkt einer Meinung, dass die charismatische Hexe eines Tages mein Tod sein würde — aber Pierce würde mich nicht verletzen. Er liebte mich. Das Schwierige daran war, dass ich auch glaubte, ihn vielleicht eines Tages lieben zu können. Ich war mir nur nicht sicher, und Al ließ nicht zu, dass ich es herausfand. Es machte mir Sorgen, dass Pierce ein wenig zu freizügig mit der schwarzen Magie umging, auch wenn er sie meistens eingesetzt hatte, um mir zu helfen. Ich versuchte zu beweisen, dass schwarze Magie einen nicht gleich böse machte — aber trotzdem zögerte ich, wo ich mich noch vor einem Jahr Hals über Kopf verliebt hätte und Al bis zum
Wandel
verflucht hätte, weil er mir im Weg stand.
    »Da kommt sie«, sagte Jenks warnend, und ich sah auf. Und tatsächlich, Ivy kam zu uns zurück. Unsere zwei Taschen waren auf dem Transportband geblieben, und sie hatte einen blau-goldenen Umschlag in der Hand. Ivy trug ein neues schwarzes Business-Kostüm, in dem sie gleichzeitig seriös und sexy aussah: eine Mischung aus Hirn und Körper, die im Sitzungssaal alles erreichen konnte. Ich hätte so nie aussehen können, aber Ivy fiel es leicht.
    »Siehst du?«, sagte ich, als ich mich aufrechter hinsetzte. »Sie hat ihr Ticket problemlos bekommen.«
    Jenks pfiff leise, als sie sich elegant durch die Menge schob und die Blicke ignorierte, die ihr von allen Seiten folgten. »Diese Frau braucht ihre eigene Titelmusik«, meinte er trocken.
    Ich stand auf, und er hob ab. »Das ist einfach.
Short Skirt, Lang Jucket.«
    »Das würde funktionieren«, antwortete er, als Ivy die Tasche mit ihrem Laptop aufhob.
    »So weit, so gut«, sagte sie und schaute auf die Schlange vor dem Sicherheitscheck.
    Jenks war nicht beeindruckt. »Ja, sie haben gerade dein Gepäck konfisziert, Rache. Gut gemacht.«
    »Jenks ...«, beschwerte ich mich, dann wandte ich mich an Ivy. »Welches Gate? Auf meinem Ticket steht nur die Flugnummer.«
    »Ist egal«, sagte Jenks unverblümt. »Wir kommen nicht durch die Sicherheitskontrolle.«
    »A5«, erwiderte Ivy, ohne auf ihr Ticket zu schauen.
    Ich ignorierte Jenks, der einen Trauermarsch summte, und packte meine Kleidertasche mit dem Brautjungfernkleid. Es war einfacher gewesen als gedacht, Cindys Brautmodengeschäft mit einem in der Innenstadt von Cincinnati abzustimmen, um sicherzustellen, dass meine Kleidlänge zu allen anderen passte. Und tatsächlich gefiel mir das Kleid aus stahlblauer Seide ohne Spitze. Eine Sache musste ich Robbies Verlobter lassen — sie hatte einen tollen Geschmack.
    »Nächster Halt, Portland«, sagte ich, als ich meinen Kaffeebecher wegwarf und neben Ivy trat. Mit klappernden Absätzen machten wir uns auf den Weg.
    Jenks war ein irritierendes Brummen an meinem Ohr. »O-ho! Ich habe seit Wochen keine Leibesvisitation mehr gesehen!«
    Wir näherten uns der kurzen Schlange vor den Zauber- und Metalldetektoren, und Ivy ließ sich zurückfallen. »Was?«, fragte ich genervt, und sie zuckte nur mit den Achseln.
    »Du zuerst.«
    Verärgert stellte ich mich hinter einem alten Ehepaar an, das sich über die Wartezeit beschwerte. »Warum macht ihr so einen Aufstand? Wenn sie etwas hätten unternehmen wollen, hätten sie es schon getan. Wahrscheinlich wissen sie nicht mal, dass ich hier bin. Robbie hat die Tickets gekauft, nicht ich.« Aber trotzdem begann ich mich unwohl zu fühlen, als ich bemerkte, dass die zwei Sicherheitsleute auf der anderen Seite des Tors mich beäugten. Vor mir schlurfte das alte Pärchen sowohl durch den

Weitere Kostenlose Bücher