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Räuberdatschi: Ein Fall für Anne Loop (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Räuberdatschi: Ein Fall für Anne Loop (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Räuberdatschi: Ein Fall für Anne Loop (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Steinleitner
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Mit kollegialem Handschlag und den Worten »Aha, auch hier!« begrüßte er sie. »Auch Wüstentraining?«, fragte er freundlich, während er seine Männer in der Saunahitze eine Quälübung namens Klappmesser machen ließ.
    »Habt’s ihr eigentlich einen Schlag?«, fragte Nonnenmacher, ohne auf die Frage des GSG9ers einzugehen. »Der Ministerpräsident verlangt nach euch – und ihr macht’s …« Er suchte nach Worten. »… hier einen auf Chippendales!«
    »Na ja, also bitte«, sagte der GSG9-Mann und zählte dann: »Und zehn, und neun, und acht, und sieben, und sechs, ja, das brennt, Wolfgang, und sechs …«
    »Sechs, das hatten wir schon.« Nonnenmacher hatte eine Sauwut.
    »Sie beide hatten Sex?«, fragte der Saunameister, der gerade den Raum betrat, um einen Aufguss zu machen, mit Blick auf Anne und Nonnenmacher. Die für die Aufgüsse in bayerischen Saunen zuständigen Menschen hatten zu jener Zeit einen besonders ausgefeilten Humor.
    »… noch eins … und Ende«, kommandierte der GSG9-Chef jetzt. »So, jetzt noch zweiundzwanzig Minuten schwitzen, dann raus.«
    Dies war der Moment, in dem Kurt Nonnenmacher umkippte wie ein von einem Gewittersturm gefällter Baum.
    »Und du warst echt mit der Anne in der Sauna?« Sepp Kastner konnte es nicht fassen.
    »Ganz schön heiß, so eine Sauna«, bestätigte der Dienststellenchef mit gewichtigem Blick.
    »Und du hattest nix an?« Kastner schüttelte ungläubig den Kopf. »Und die Anne hatte auch nix an?«
    »Nix, also … außer einem Handtuch«, antwortete der Polizeichef vom See.
    »Ja, und, wie war’s?«
    »Wie gesagt: saumäßig heiß. Bald hundert Grad. In so einer Sauna könnt’st praktisch auch einen Leberkäs backen oder, wenn ein Schmalz da wär’, sogar Auszogene.«
    »Und sonst, ich meine, wie war es sonst … also mit der Anne?«
    »Du, das war rein dienstlich. Volle Konzentration auf unseren Fall. Mir waren ja wegen der GSG9 da.«
    »Ja, aber die war doch nackig, die Anne.«
    »Ja, jetzt sag’ einmal!« Der Dienststellenleiter wurde grantig. »Eine Sauna ist doch keine Tabledance-Bar. Da geht man hin und schwitzt. Weil es gesund ist. Gesunder Geist in gesundem Körper und so. Das ist das Konzept.« Mit dem überlegenen Blick eines Feldherrn schaute er aus dem Fenster der Polizeihütte und fixierte das Bankgebäude. Draußen war es dunkel. Die Kirchturmuhr schlug zwei. »Ich sag dir eines, Sepp: Von der GSG9 können wir noch einiges lernen. Also, ich denk, ich geh da demnächst auch öfters hin, in diese Seesauna. Also bloß zum Training, versteht sich.«
    »Mit der Anne?«, entfuhr es Kastner ängstlich, aber auf diese Frage bekam er keine Antwort mehr, denn die Kollegin huschte gerade zur Tür herein.
    »Jetzt geht’s gleich los«, flüsterte sie. Und schon sahen sie die ersten Schatten über den Parkplatz huschen. Der Befehl des Ministerpräsidenten kam zur Ausführung. Die Elitepolizisten starteten ihren Einsatz.
    Ob es dieses Mal klappen würde?
    Schnell setzte Anne das Headset auf, das ihr der Kommandant der »Neuner« kurz zuvor gegeben hatte. So konnte sie als Einzige in der Hütte mithören, was die zwölf Einsatzkräfte miteinander sprachen. Draußen war alles ruhig. Die einzigen Geräusche kamen von einer Gruppe Anonymous-Aktivisten, die auf dem Gehsteig neben dem Bahnhof ein Lagerfeuer entzündet hatten. Jenes knisterte hin und wieder, und die drei oder vier Gestalten unterhielten sich mit gedämpfter Stimme. Klirrende Flaschen, gelegentliches Lachen. Die anderen Occupy-Leute – es mochten noch um die sechzig Menschen sein, die rund um den Bahnhof campierten – schienen zu schlafen. Der Polizei war es gegen Abend mit viel gutem Zureden gelungen, die Demonstranten davon zu überzeugen, ein Stück vom Bankgebäude abzurücken. Da nachts keine Züge fuhren, waren auch seit Stunden keine neuen Aktivisten mehr hinzugekommen.
    Anne, Sepp Kastner und Kurt Nonnenmacher beobachteten konzentriert, wie sich sechs Elitepolizisten katzengleich dem Gebäude näherten. Anne wusste, dass zwei weitere von der Hinterseite des Hauses her angriffen. Die anderen drei, Scharfschützen vermutlich, waren im Dunkel der Nacht nicht zu sehen.
    Zunächst hörte Anne auf ihrem Kopfhörer nur ein leises Knacken und hin und wieder den Atem eines der Männer, die im Begriff waren, das Geldinstitut zu stürmen. Oben in der Bank war alles ruhig. Zwar brannte das Licht im Zimmer des Filialleiters, aber es rührte sich nichts.
    »Kommando Räuberdatschi Zwo. Salami,

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