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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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mit in die Kü­che. Ich will
dir jetzt mal ei­ne Ge­schich­te er­zäh­len«, pres­se ich her­vor und ge­he vor­aus.
    »Macht schon mal die Fo­tos, Jungs!«,
gibt Rag­gi An­wei­sung und folgt mir.
    »Mach die Tür zu!«
    Er schließt die Kü­chen­tür und setzt
sich mir ge­gen­über an den Tisch. Dann über­schwem­me ich ihn mit groß­ar­ti­gen
Aus­füh­run­gen über die Ge­scheh­nis­se des Abends und der Nacht. Mein Wort­schwall
er­gießt sich wie ei­ne Flut­wel­le über Rag­gi.
    Er sagt kein ein­zi­ges Wort, wäh­rend
ich be­rich­te. Dann fragt er be­tont lang­sam: »Willst du da­mit sa­gen, dass dich
zwei Po­li­zis­ten un­ter falschem Vor­wand fest­ge­nom­men ha­ben, dich aus der Stadt
ge­fah­ren und dort aus­ge­setzt ha­ben, da­mit ih­re
Hel­fers­hel­fer hier un­ge­stört ein­bre­chen konn­ten?«
    »Das liegt
doch auf der Hand.«
    »Und wo­zu?«
    »Das liegt
doch auch auf der Hand.«
    »Ach ja? Wür­dest du es mir dann
bit­te deut­li­cher er­klä­ren?«
    »Aber si­cher.« Ich leh­ne mich über
den Tisch: »Das Ein­zi­ge, was du kön­nen musst, ist zwei und zwei zu­sam­men­zäh­len.
Dann musst du da­bei we­ni­ger als fünf und mehr als drei raus­krie­gen.«
    Er ant­wor­tet nicht. Guckt mich nur
ge­las­sen an.
    »Ers­tens: Bei Hal­la wur­de zwei­mal
ein­ge­bro­chen. Zwei­tens: Der Ein­bre­cher hat of­fen­sicht­lich nicht ge­fun­den, was
er ge­sucht hat. Drit­tens: Ich ha­be dir ges­tern ge­sagt, dass ich Hal­las ge­hei­me
Ta­ge­bü­cher ha­be. Vier­tens: Heu­te Abend ist bei mir ein­ge­bro­chen wor­den, wie
bei Hal­la, ge­nau zu der Zeit, als ir­gend­wel­che Bul­len­schwei­ne auch noch da­für
ge­sorgt ha­ben, dass nie­mand im Haus ist.« Ich star­re Rag­gi auf­ge­bracht an: »Das
Er­geb­nis ist vier. Bin­go!«
    »Spie­le ich in die­ser Ver­schwö­rung
des Jahr­hun­derts auch ei­ne Rol­le?«, fragt Rag­gi völ­lig ver­är­gert.
    »Viel­leicht«, ant­wor­te ich und schau
ihm di­rekt in die Au­gen. »Wenn du kei­nem von un­se­rem gest­ri­gen Ge­spräch
er­zählt hast, dann steckst du da mit drin.«
    Er
schweigt.
    »Al­ler­dings glau­be ich da nicht
rich­tig dran. Du hast doch die In­for­ma­tio­nen über Hau­kur und Sig­val­di si­cher
an an­de­re wei­ter­ge­ge­ben.«
    Rag­gis
Ge­sichts­aus­druck bleibt re­gungs­los.
    »Du weißt na­tür­lich am bes­ten
sel­ber, mit wem du ge­re­det hast. Aber es wird dir nicht ge­lin­gen, mich da­von
zu über­zeu­gen, dass die­ser Ein­bruch Zu­fall war.«
    »Du be­stehst al­so auf die­ser
fan­tas­ti­schen Ge­schich­te?«, fragt Rag­gi nach län­ge­rem Schwei­gen.
    »Fan­tas­ti­sche Ge­schich­te? Was meinst
du mit fan­tas­tisch?«
    »Ich will nur wis­sen, ob wir die­sen
Be­richt in ei­nem Pro­to­koll fest­hal­ten sol­len.«
    »Na­tür­lich!«
    »Hast du
die Num­mern die­ser Po­li­zis­ten?«
    »Die hat­ten
kei­ne Num­mern.«
    »Je­der
Po­li­zist hat ei­ne Num­mer.«
    »Die bei­den
aber nicht.«
    »Oder ih­re
Na­men?«
    »Das ist viel­leicht ei­ne blö­de
Fra­ge! Meinst du, die ha­ben sich mir per­sön­lich vor­ge­stellt, oder was?«
    »Hast du
das Kenn­zei­chen vom Strei­fen­wa­gen?«
    »Nein.«
    »Das auch
nicht?«
    »Ich hat­te kei­nen Grund, mir die
Num­mer zu mer­ken, be­vor ich in ihr Au­to ein­ge­stie­gen bin. Und als sie sich vom
Acker ge­macht ha­ben, war vor lau­ter Staub nichts zu se­hen.«
    »Willst du
trotz­dem an dei­nem Be­richt fest­hal­ten?«
    »Ver­dammt noch mal! Ich wuss­te es
doch schon im­mer, dass ihr die Wahr­heit nicht ver­tra­gen könnt! Ihr schlagt ihr
ja per­ma­nent ins Ge­sicht, aber müsst ihr sie gleich ganz um­brin­gen?«
    Rag­gi steht auf, be­spricht et­was mit
sei­nen Leu­ten auf dem Flur und kommt dann wie­der zu mir in die Kü­che.
    »Du über­denkst die Sa­che bis
mor­gen«, sagt er. »Komm dann um 10 Uhr zu mir, dann neh­men wir dein Pro­to­koll
auf.«
    »Fährst du jetzt schon?«
    »Um zehn Uhr«, wie­der­holt er und
stürmt samt den an­de­ren Gold­jungs hin­aus.
    Ich sit­ze ei­ne gan­ze Wei­le er­schöpft
in der Kü­che und wan­ke schließ­lich in mein Bü­ro, wo es aus­sieht, als hät­te ei­ne
Bom­be ein­ge­schla­gen. Set­ze mich völ­lig fer­tig auf den Fuß­bo­den zwi­schen die
Schuld­schei­ne und

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