Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
Vom Netzwerk:
Marcia zu sprechen. Kein Wunder, dachte Kendra, während sie sich erneut Marcias kastanienfarbenes Haar, ihre Eleganz und ihr selbstbewusstes Auftreten in Erinnerung rief. Ein Mann verlor eine solche Frau nicht jeden Tag, und Raymond schon gar nicht. Er würde alles versuchen, sie zurückzugewinnen.
    Kendra trat so hart auf die Bremse, dass der Wagen mit quietschenden Rädern zum Stillstand kam. Sie stieg aus und schlug die Tür zu. Mit zitternden Knien stand sie in der von ihrem Auto aufgewirbelten Staubwolke und starrte hinüber zum Haus. Dann drehte sie sich um und ging zur Pferdekoppel. Sie rief „Windy Dawn" herbei und legte dem Pferd die Arme um den Hals. Dann warf sie „Windy Dawn" den Sattel über und zog eilig den Sattelgurt fest.
    Sie würde ausreiten. Vielleicht half ein langer Ritt zu vergessen, was sie sich selbst angetan hatte. Ein zweites Mal.
    Erst als die Sonne bereits niedrig am Horizont stand, fand Kendra, dass es höchste Zeit sei, umzukehren. Da sie vor Anbruch der Dunkelheit doch nicht nach Hause kommen würde, ritt sie jetzt langsamer. Plötzlich hörte sie Hufgetrappel. Das Geräusch jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Ihr erster Gedanke war, dass ihr jemand gefolgt sein musste. Nach allem, was in letzter Zeit auf „Westwind" passiert war, war der Gedanke, dass jemand sie oder „Windy Dawn" zu Schaden bringen wollte, gar nicht so abwegig. Denn dieses Pferd war eine ihrer letzten und besten Zuchtstuten. Vorsichtig hielt sie an. Ihre Unruhe übertrug sich auf das Pferd.
    „Windy" tänzelte nervös auf der Stelle. Kendra zog die Zügel an, die sich in ihren feuchten Händen jedoch sofort wieder lockerten, während sie angestrengt nach ihrem Verfolger Ausschau hielt. Und dann erblickte sie das herankommende Pferd ... und auch den Reiter, der sich in der rötlich untergehenden Sonne gegen den Horizont abzeichnete. Es war Raymond. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber die Silhouette seiner breiten Schultern und die Leichtigkeit, mit der er ritt, ließen keinen Zweifel daran, dass er es sein musste.
    Raymond brachte sein Pferd an Kendras Seite zum Stehen.
    „Weißt du, wir sollten endlich aufhören, uns auf diese Art und Weise zu treffen", meinte sie halb scherzhaft, halb ernst. „Du hast mich zu Tode erschreckt. Ich hielt dich für einen Bösewicht, der mir oder meinem Pferd nach dem Leben trachtet."
    „Wieso bist du so sicher, dass ich es nicht bin?" entgegnete er.
    „Ich . . ." Kendra suchte nach den richtigen Worten. „Ich glaube kaum, dass du mir glaubst, dass ich dir vertraue", sagte sie eine Spur zu spöttisch, um ihre Verwirrung nicht zu zeigen.
    „Nein", antwortete Raymond kurz, während er leichtfüßig aus dem Sattel sprang. „Ich bin der Meinung, dass dies der einzige Weg ist, miteinander zu reden — weit weg von euren Pferden. Kommst du?"
    Kendra blickte überrascht zu ihm hinunter, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. „Wohin?"
    „Zu dem Felsen dort drüben. Wir binden unsere Pferde an den Baum und reden miteinander."
    „Jetzt? Es ist fast Nacht. Bist du verrückt?"
    „Ich werde ein Feuer machen, um die Geister fernzuhalten."
    Es sind nicht die Geister, die mich beunruhigen", erwiderte Kendra.
    Sein Lächeln wirkte etwas verzerrt, sogar in der Dunkelheit. „Hast du vergessen, wer dir gegenübersteht? Keine Klapperschlange und kein Kojote würde es wagen, sich mit mir einzulassen. Ich bin zu gemein, um zu sterben, erinnerst du dich? Nun, kommst du oder nicht?"
    Kendra nickte zögernd und schwang sich aus dem Sattel. Sie konnte es ihm nicht abschlagen — obwohl sie nicht ganz sicher war, ob sie hören wollte, was er ihr zu sagen hatte. Sein Blick beunruhigte sie, und ihr Instinkt mahnte sie zur Vorsicht. Lass ihn nicht an dich herankommen, sagte eine Stimme in ihr. Fall nicht noch einmal auf ihn herein. Und doch folgte sie ihm stumm. Als er ihr die Zügel aus der Hand nahm und „Windy" am Baum festband, trat sie nervös von einem Fuß auf den anderen.
    „Ich kann nicht sehr lange bleiben", erklärte sie.
    „Nein?" Seine Antwort klang sehr gedehnt.
    „Nein", wiederholte sie knapp. „Justine wartet mit dem Essen auf mich."
    „Vor einer halben Stunde aber noch nicht." Kendra blickte ihn verwirrt an. „Wie bitte?"
    „Justine wartet nicht mit dem Essen auf dich, jedenfalls nicht vor einer halben Stunde, als ich ,Westwind' verließ. Soweit ich mich erinnere, war der Tisch für zwei Personen gedeckt."
    „Für zwei?" fragte Kendra.
    „Für Colin

Weitere Kostenlose Bücher