Todesfahrt: Thriller (German Edition)
Verbindung zum Schiff kappte, stürmte Franz Xaver Wagner als Erster an Bord. Er war von Djibouti mit einem Hubschrauber hierhergeflogen worden und sah nun fassungslos auf das demolierte Schiff.
»Das muss ja ein harter Kampf gewesen sein«, sagte er zu Torsten Renk, der ihn an der Gangway empfing.
»Ich bin nur für die Raketeneinschläge zuständig, durch die wir die schweren Waffen unserer Gegner ausgeschaltet haben. Den Rest haben die Piraten ruiniert«, antwortete Torsten achselzuckend.
»Waren die Kerle besoffen?«
»Ganz nüchtern waren sie sicher nicht. Die hatten einiges an Kat und Haschisch intus. Das meiste ist aber zu Bruch gegangen, als sie nach den Leuten gesucht haben, die ihnen das Schiff unter dem Hintern weggezogen und in Fahrt gesetzt hatten.« Torsten erstattete nun offiziell Bericht über seine Aktion in Laasqoray und auf der Lady , und Henriette fügte ihre und Petras Aktionen hinzu.
Nachdem er sich ihre Ausführungen angehört hatte, fragte Wagner sich im Stillen, ob die Befreiung des Schiffes und der Geiseln seiner exakten Planung oder einigen Dutzend Überstunden schiebenden Schutzengeln zu verdanken war.
»Ich bin jedenfalls froh, die Lady dank Ihres Einsatzes wieder in unserer Hand zu wissen. Damit haben Sie den Piraten das Hauptdruckmittel unter dem Hintern weggezogen. Aber der Job ist noch nicht vollständig erledigt. Wir müssen den Kerlen auch noch die Caroline abnehmen«, sagte er mit düsterer Stimme.
Torsten lachte hart auf. »Das dürfte nach dem Streich, den wir den Kerlen gespielt haben, nicht gerade einfach sein!«
»Das weiß ich selbst. Trotzdem muss es uns gelingen. Sie und das gesamte Team, aber auch Major von Tarow und seine Männer gehen jetzt von Bord. Ich habe ein Quartier für Sie vorbereiten lassen. Richten Sie sich darauf ein, innerhalb von vierundzwanzig Stunden loszuschlagen.«
»Was ist mit den Leuten an Bord? Viele von ihnen sind krank und müssen dringend in ein Spital.«
»Um die werden sich andere kümmern!«
Wagner wies auf einige weiß gekleidete Gestalten, die gerade an Bord kamen. Unter ihnen war Dr. Kainz, die von den Behörden Somalilands aus dem Lager bei Xagal geholt worden war, um die medizinische Versorgung der Geiseln zu übernehmen.
Die Ärztin wunderte sich, sowohl Renk wie auch Major von Tarow auf dem Schiff zu sehen, grüßte beide kurz und fragte sie, wo es am meisten brennen würde. »Einige Geiseln und mehr als zwanzig Besatzungsmitglieder wurden durch Schüsse verletzt. Doch die meisten sind einfach nur erschöpft, leiden noch stark unter Wassermangel und haben Verdauungsstörungen«, erklärte Torsten. »Das Problem ist, dass die Krankenstation dieses Schiffes vollkommen zerstört ist. Wir konnten daher nur das Verbandsmaterial verwenden und jene Medikamente verabreichen, die uns der Bordarzt der Surcouf zur Verfügung gestellt hat. Es hat lediglich für die dringlichsten Fälle gereicht.«
»Die Behörden haben die größten Hotels hier in Berbera geräumt, um Platz für die befreiten Geiseln zu schaffen. Daher können wir alle an Land unterbringen. Außerdem wurde genug medizinisches Personal in Marsch gesetzt, gleichgültig, ob es andernorts abgeht oder nicht.« Frau Dr. Kainz seufzte, als sie an ihre Patienten in Xagal dachte, die während ihrer Abwesenheit nur von ihrem Assistenten betreut wurden.
Mit einem bitteren Lächeln sah sie Torsten an. »Die Regierung von Somaliland nutzt die Vorgänge um das Kreuzfahrtschiff als großen Propagandacoup. Die Welt soll sie als die Guten ansehen und ihren Staat endlich anerkennen. Daher tun sie alles, um den befreiten Geiseln zu helfen. Jetzt zeigen Sie mir endlich, wo Sie die Verletzten untergebracht haben.«
»Das kann einer von von Tarows Männern übernehmen. Ich brauche Renk hier«, erklärte Wagner schroff.
Dietrich hatte seine Worte vernommen und befahl Fahrner, die Ärztin in das notdürftig hergerichtete Lazarett zu führen. Er selbst gesellte sich zu Wagner und Torsten. »Ich danke Ihnen, dass Sie mir und meinen Leuten die Chance geben, die Scharte vom letzten Mal wieder auszuwetzen. Diesmal holen wir uns die Caroline , und wenn es mit dem Teufel zugehen sollte.«
»Vielleicht werden Sie sich wünschen, Sie hätten es nur mit dem Teufel zu tun. Aber darüber reden wir später. Holen Sie jetzt Ihre Sachen! Sie auch, Renk! Sie sorgen dafür, dass unsere beiden Amazonen mit von der Partie sind. Die brauchen wir wahrscheinlich, und wenn es nur zum Denken ist.«
»Etwas, was
Weitere Kostenlose Bücher