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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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heißt, wenn du mich noch willst.“
    „Du meinst das wirklich ernst? So richtig ernst? Ernster geht’s nicht, oder?“, fragte Kilian sicherheitshalber nach, was ihm von Dale ein Grinsen einbrachte. „Ach du Scheiße.“
    „Muffensausen?“
    „Und wie“, antwortete Kilian ehrlich und schauderte. „Dann ziehst du bei mir ein? Ich meine, du hast deine Wohnung, oder ist das nur Tarnung?“ Dale nickte und Kilian atmete tief durch. „Also... Wirst du nach dem Fall in ein Hotel ziehen, oder...?“ Dale sagte nichts, was eindeutig war. Es lag ganz allein an ihm, sich zu entscheiden. Kilian schluckte, dachte dabei an das ständige Chaos bei sich und stöhnte leise. „Ich muss unbedingt öfter aufräumen.“
    Dale prustete los.
    Im nächsten Moment knallte es mehrfach und Baumrinde flog um sie herum. Kilian sah sich verblüfft um, da knallte es erneut und Dale riss ihn zu Boden. Plötzlich wusste er, was los war. Jemand schoss auf sie. Dale war sofort wieder auf den Beinen. Außer einigen viel zu dünnen Bäumen und einer Parkbank gab es nichts, um dahinter in Deckung zu gehen und Kilian sah Dale voller Angst an, als der ihn wieder auf die Füße zog.
    „Lauf!“ Dale erstickte jedes mögliche Wiederwort im Keim, als er seine Waffe zog. „Lauf zu meinen Eltern. Bleib nicht stehen. Lauf! Los!“
    Kilian tat es. Er rannte um sein Leben, während hinter ihm wieder geschossen wurde, und betete stumm, dass Dale unverletzt blieb. Er hatte keine Ahnung, wie er es auf Anhieb schaffte, Dales Eltern zu sagen, was los war, als Miguel ihm die Tür öffnete, und er wusste auch nicht, wie er danach in den Park zurückkam, während in der Ferne Sirenen heulten. Kilian wusste nur, dass das dunkle Rot auf Dales Kleidung, der am anderen Ende des Parks neben zwei Toten stand und einen weiteren Mann in Schach hielt, der gefesselt am Boden lag, Blut war.

    „Ich sollte dir eine reinziehen.“ Kilian lief wütend vor Dales Krankenbett auf und ab. „Was bist du eigentlich für ein Cop, dass du dich einfach so anschießen lässt?“
    „Hör' auf zu nörgeln, ich wurde angeschossen.“
    „Das brauchst du mir nicht zu erzählen, ich war dabei, du Idiot“, schimpfte Kilian und blieb vor dem Krankenbett stehen, um Dale mit einem finsteren Blick zu bedenken.
    Fünf Stunden war es her, dass er im Park seine Hände auf das Loch in Dales Schulter gepresst hatte, um zu verhindern, dass er weiter blutete, und der erste Schock war mittlerweile einer Wut gewichen, die Kilian sich nicht erklären konnte. Wahrscheinlich waren es die Nerven. Auf jeden Fall war es für ihn nicht hilfreich, dass Dale, seit er die Kugel los war, das Ganze ins Lächerliche zog, wie sein aktuelles Grinsen gerade wieder bewies.
    „Du bist ein Ekel. Wie kannst du jetzt lachen? Irgendwelche Typen schießen auf uns und du findest das lustig? Du hattest eine Kugel in der Schulter, du Arsch.“
    „Idiot, Ekel, Arsch... Wow, du musst wirklich lieben.“
    „Ich ersticke dich mit deinem Kopfkissen“, drohte Kilian nach der ersten Empörung und stemmte seine Hände in die Seiten. „Dann wirst du jedenfalls nicht mehr angeschossen und ich habe endlich wieder ein ruhiges Leben.“
    „Du willst doch gar kein ruhiges Leben“, neckte Dale ihn mitsamt diesem überheblichen Grinsen und Kilian platzte der Kragen.
    „Woher willst du wissen, was ich will? Ich will jedenfalls keinen Cop, der sich anschießen lässt“, schrie er und musste sich mächtig beherrschen, um Dale keine runterzuhauen, als der seufzte und dann sagte,
    „Können wir morgen weiter streiten? Ich bin müde.“
    Das schlug ja wohl dem Fass den Boden aus. „Ich komme morgen nicht wieder. Ich komme überhaupt nicht wieder, damit du Bescheid weißt!“
    Kilian rannte aus dem Zimmer, weil er sonst vor lauter Angst und Sorge in Tränen ausgebrochen wäre. Er lief stumm an Dales Familie vorbei, die ihn besorgt ansah, und stoppte erst vor dem Fahrstuhl. Dieser gottverdammte Mistkerl. Da hatte er gerade damit angefangen sich daran zu gewöhnen, Dale in der Zukunft dauerhaft um sich zu haben und dann wurde der angeschossen. Von wem auch immer.
    Er war beinahe gestorben vor lauter Panik, als er das ganze Blut gesehen hatte, und zitterte jetzt noch am ganzen Körper. Was hatte er eigentlich an sich, dass er sich immer wieder auf solche Typen einließ? Erst Alex, der irgendwo in Europa war, danach die Pleite mit Matt, der auf den ersten Blick wirklich nett gewesen war, und jetzt ein Undercovercop. Vielleicht sollte er

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