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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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nicht, was uns Eco erzählt hat? Dass Tommaso, als Eco hinter ihm her war, von einer Armee tobsüchtiger Affen gerettet wurde?«
    Sie tranken abwechselnd aus der Dose.
    »Willst du mir damit etwa sagen, dass diese Viecher aus irgendeinem Grund, den wir nicht kennen, auf uns sauer sind?«
    Der Blonde schüttelte nachdenklich den Kopf. »Es wäre schon äußerst seltsam …«, murmelte er.
    »Ich würde sagen, wir sollten mal die anderen anrufen.«
    »Ja, das finde ich auch.«
    Der Blonde ging zum Apparat und wählte eine Nummer. »Wenn diese Geschichte zu Ende ist, brauche ich erst mal mindestens zehn Tage Erholung in einem schönen Kurort.«
    »Hallo?«, meldete sich der Butler.
    »Pirès? Habe ich dich geweckt?«
    »Sir? Nein, machen Sie sich keine Sorgen. Sie haben mich nicht geweckt. Ich bin aufgeblieben, um etwas in den Unterlagen nachzusehen. Wegen der schwarzen Segel, die wir letzte Nacht im Keller gefunden haben. Und auch noch wegen etwas anderem. Wegen Miss De Briggs. Ich konnte dazu einiges herausfinden.«
    »Erzähl es uns später, Pirès. Jetzt gibt es Dringenderes zu erledigen. Wir haben soeben einen Hilferuf von Voynich erhalten.«
    Dem Butler des Klubs der Brandstifter entfuhr ein Seufzer der Erleichterung.
    »Das war noch keine Entwarnung, Pirès. Wir müssen alle anderen zusammentrommeln und dann gehen wir auf Reisen. Mission ›Alfa Alfa‹. Parole: ›Dezember 2012‹. Das Ende der Welt ist nah.«
    »Sehr wohl, Sir. Wünschen Sie, dass ich Miss Bloom benachrichtige?«
    »Weißt du, wie du sie erreichen kannst?«
    »Als ihr Vater sie gestern Abend abholte, hat sie mir ihre Handynummer gegeben und mich gebeten, sie zu verständigen, wenn es Neuigkeiten gibt, Sir.«
    Der Blonde nickte. »Gut, einverstanden, benachrichtige sie. Sag ihr, dass wir alle zusammen nach Kilmore Cove fahren. Wir müssen sofort los. Sie soll vor ihrem Haus auf uns warten, sagen wir in … zwanzig Minuten.«
    »Sehr wohl, Sir. Wird sofort erledigt.«

Kapitel 8
Der Dunkle Pass
    In der Visabehörde sah es aus wie in einem Modeatelier. Von der Decke hingen prunkvolle Leuchter, erlesene Tapeten bedeckten die Wände und der Fußboden war mit wertvollem Parkett ausgelegt. Entlang einer Wand des endlos groß erscheinenden Raums stand eine Reihe von Gipsbüsten, die länger war, als das Auge sehen konnte. Beim Anblick all der Statuen verspürte der kleine Flint denselben Widerwillen wie bei einem Museumsbesuch mit der Schule.
    Plötzlich trat hinter einem schweren Stoffvorhang ein in lilafarbenen Samt gekleideter großer, schlaksiger Mann hervor. Sein Haar stand wirr vom Kopf ab, aber er hatte sich das Gesicht gepudert und die Augen schwarz umrandet. »Wün-der-bar!«, rief er mit schriller Stimme.
    »Oh nein!«, jammerte der kleine Flint. »Noch ein Verrückter!«
    »Treten Sie doch bitte näher«, forderte der seltsame Typ sie auf. »Hier entlang.«
    »Zumindest scheint er freundlich zu sein«, brummelte Nestor und folgte dem Mann hinkend hinter den Vorhang.
    Hier sahen sie sich von komplizierten Apparaturen umgeben, die entfernt an die Kameras und Stative eines professionellen Fotostudios erinnerten. Der schlaksige Herr stellte gerade große ovale optische Linsen ein, die an den Enden der langen mechanischen Arme eines unter der Decke hängenden Rahmens befestigt waren. Dieser wiederum war mit einer turmartigen Maschine verbunden, die mit Becken, Schläuchen, Förderbändern, Ventilen und den unterschiedlichsten Haken und Haltevorrichtungen ausgestattet war.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz. Eine Minute und ich bin ganz für Sie da!«, säuselte er. Er betrachtete Nestor eingehend und hantierte dann wieder an seinem Gerät herum. Zwischendurch strich er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, seufzte und stellte sich vor: »Schön, Sie kennenzulernen. Ich heiße Januar.« Er streckte Nestor eine Hand entgegen. Wenn er lächelte, sah man seine furchtbaren Hasenzähne. »Ich bin für die Visa und Pässe für die Dunklen Häfen zuständig.«
    Nestor nickte ihm zu. »Gut, wir brauchen nämlich zwei davon.«
    Januar sah den kleinen Flint an. »Für ihn auch?«
    »Ja«, antwortete Nestor, ohne zu zögern. »Mit den drei Damen von den Ariadnefäden werden wir dann schon fertig.«
    »Aber das ist ja fantastisch!«, jubelte Januar. »Ich habe noch nie ein Reisedokument für eine halbe Portion angefertigt! Was für ein Spaß!«
    Der kleine Flint konnte sich gerade noch so weit beherrschen, dass er ihm nicht die Nase brach.
    »Wenn es ginge

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