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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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des Bösen. Wenn Stetan sich gerade in der Nähe befindet, so streckt er die Kralle aus der Erde hervor und zieht dich in die Tiefe hinab. Viele haben ihr Leben schon hier gelassen.“
    Erschrocken über das plötzliche Auftauchen des Kleinen unansehnlichen Männlein, das die Größe eines Liliputaners besaß, mit einem plumpen Körper und einem dicken aber länglichen Kopf.
    „Da ist nicht der Teufel schuld, sondern es gibt hier wahrscheinlich Höhlungen, in die die Betreffenden eingebrochen sind.“ Vinc überspielte seine Bedenken, indem er die Logik, das Beweisbare in das Gespräch brachte. Ebenso nannte er bewusst den Teufel, denn er vermutete, dass dieses kleine Unikum den Leibhaftigen meinte, nur mit einem anderen Namen.
    „Man hat nie so eine Höhlung gesehen“, antwortete das Männlein.
    „Weil sie durch den Sand verschüttet worden sind. Der Wüstenwind treibt den Sand hierher, dadurch wird mit der Zeit jede Vertiefung des Bodens aufgefüllt.“
    Vinc wunderte sich, mit welcher Selbstsicherheit er von dieser Gegend sprach, obwohl sie ihm vollkommen fremd war. Aber ihn interessierte mehr, wer dieses Wesen war und woher es kam, daher fragte er frei heraus: „Wer seid ihr? Woher kommt ihr?“
    Das Männlein reagierte nicht auf seine Worte, sondern sprach weiter, als habe er sie nicht gehört: „Ich bin Anhänger der Ykliten und hüte mich vor der Rache des Bösen. Willst du diesen Hügel besteigen, dann tue es alleine. Ich werde unten bleiben und auf dich warten.“
    „Wer seid ihr überhaupt. Ich fragte es bereits schon einmal“, fragte Vinc.
    „Nun gut, ich werde antworten. Ich bin Sendaston der Wüstenkönig der Zwerge, dem Stamm der Wersen.“
    „Wüstenkönig? Zwerge? Wersen?“ Vinc überlegte. „Ich kannte einst einen König, der sich Gerason nannte. Wir trafen ihn damals unter tragischen Umständen.“
    „Das ist mein Vetter. Wer bist du, weil du das wissen tust?“, fragte der Wüstenkönig erstaunt.
    Vinc stellte sich vor und erzählte von dem Treffen mit Gerason.
    Der Kleine verneigte sich ehrfurchtsvoll. „Dein Ruf eilt dir voraus. Du bist der Auserwählte.“ Das Unikum wurde nachdenklich und fragte noch einmal: „Gerason soll sich in der Gewalt der bösen Mächte befinden?“
    Vinc bestätigte noch einmal seine vorhergehende Aussagen.
    „Ich werde mit dir gehen. Wenn ein Erdling keine Angst vor dem Bösen hat, dann ein Wüstenkönig erst recht nicht.“ Vinc bemerkte die Unsicherheit in seiner Stimme, aber er versuchte ihn nicht von seinem Plan, ihn zu begleiten, abzuhalten.
    Sie schickten sich an, diesen Sandhügel zu besteigen. Es bereitete keine Schwierigkeiten, da er nicht sehr steil war. Aber der Sand war sehr fein und locker, sodass sie das Gefühl hatten, als wateten sie durch Mehl.
    Sie stiegen, um einen Ausblick auf alle Seiten zu haben, in einer Schneckenlinie empor, konnten aber nichts Besonderes entdecken. Oben standen sie im nackten Sand. Nur Sand unter sich und um sie herum.
    Wer weiß, wieso der Satz zu lesen war, hier sei der Eingang zur Hölle. Vielleicht war einmal jemand vor den Augen anderer eingebrochen und man hatte das Gerücht, es sei der Eingang zum Bösen in Umlauf gebracht. Natürlich traute sich auf dem abergläubischen Arganon niemand mehr in die Nähe dieses Ortes. Selbst Sendaston kostete es einige Überwindung hier heraufzugehen, obwohl er die Wüste wie seine Westentasche kennen musste, denn immerhin nannte er sich den Wüstenkönig. Vinc wusste natürlich nicht, ob es wirklich so einen Regenten gab, oder nur ein angenommener erfundener Titel eines möchtegerngroß war.
    Plötzlich sackte der Sand kurz vor Vinc weg und es entstand ein Loch. Ein unbedachter Schritt weiter könnte ihn in die Tiefe stürzen lassen.
    Der Wicht unkte: „Es ist ein Loch, das gerade hinab in die Unterwelt führt.“
    „Komm her zum Loch! Wir müssen es untersuchen!“, befahl Vinc, dem dieses Schwarzsehen allmählich auf die Nerven ging.
    „Der Hohepriester behüte mich. Ich bin ein gläubiger Anhänger der Ykliten und werde mich hüten, dem Eingang zum Bösen zu nahe zu kommen.“
    Und nun kamen Worte die Vinc nicht nur stutzig, sondern auch misstrauisch machten: „Gott schütze mich vor dem geschwänzten Teufel und vor den Flammen der Hölle.“
    Auf Erden hätte Vinc den Worten keiner weiteren Bedeutung zugemessen und sie wahrscheinlich in seiner Sorge um sein Leben überhört, aber da dieser Wicht Gott und die Hölle bei ihren Namen nannte, wo doch Gott und Hölle

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