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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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Die Stelle unter der Seide war noch ein wenig empfindlich und gerötet, die Wunde jedoch fast vollständig verheilt - was seltsam war. Er hatte es ausgesaugt?
    Rasch wandte sie das Gesicht ab. Konnte er sehen, welche Wirkung seine Worte auf sie hatten? Sie sprachen davon, wie er ihr Leben rettete, und sie war erregt!
    Und nicht zu vergessen: fasziniert. Um ihretwillen hatte er nicht bloß riskiert, sich dem Sonnenlicht auszusetzen, sondern er hatte auch noch das schreckliche Gift in sich aufgenommen. Das war eindeutig mehr, als sie je wiedergutmachen könnte.
    Sie fasste sich und sah ihn wieder an. »Nochmals, Sie haben Ihr Wohlbefinden um meinetwillen aufs Spiel gesetzt.«
    Er drehte seine Hand um, so dass ihre Handflächen sich berührten. Seine Hände waren so lang, dass sie selbst ihre gestreckten Finger problemlos umfassen konnten. Das war ein interessantes und merkwürdig vertrautes Gefühl. »Sie scheinen das befremdlich zu finden.«
    »Ja, tue ich. Meiner Erfahrung nach sind Menschen eher nicht gewillt, ihre eigene Sicherheit für irgendjemand anders zu gefährden.«
    »Nicht für irgendjemand anders.« Er neigte den Kopf, als wäre er verwundert, dass er es ihr erklären musste. »Für Sie.«
    Erneut wurde ihr heiß. Deutete sie zu viel in seine Worte hinein, oder war sie für ihn wirklich jemand Besonderes? »Sie bringen mich in Verlegenheit.«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über seine sinnlichen Lippen. Ach bin zu direkt. Verzeihen Sie mir!«
    »Mir wäre lieber, Sie blieben dabei.« Na also! Sie konnte ebenfalls direkt sein. Vielleicht war es an der Zeit, ihre Gefühle nicht länger zu verbergen. Wozu auch?
    Chapel lächelte nun richtig - und ausgesprochen verführerisch. »Ganz wie Sie wünschen.«
    Wieder Schweigen, diesmal allerdings war es aufgeladen von ihrer beider kühnen Geständnisse.
    »Konnten Sie sich in dem Keller umsehen?« Auch wenn sie damit gewiss die Vertrautheit zwischen ihnen störte, musste sie fragen, bevor sie ihm ihre Bitte antrug.
    Wie sie bereits erwartet hatte, wurde er sogleich wieder ernst. »Kurz.«
    Sie machte sich kerzengerade. »Er war nicht da, habe ich recht?«
    Eine Sekunde, die wie eine Ewigkeit erschien, verging. Sie musste ihm doch nicht erklären, was sie meinte, oder doch?
    Er schüttelte den Kopf. Das Mitleid - nein, kein Mitleid, der Kummer in seinen Augen beantwortete ihre Frage. »Nein. Aber ich verspreche Ihnen, noch einmal genauer nachzusehen.«
    Sie wusste, dass er nicht damit rechnete, den Kelch zu finden. Und es sollte sie nicht überraschen. Erst recht sollte sie nicht heulend zusammenbrechen wollen. »Sie wissen, warum ich ihn finden wollte.«
    »Ja«, antwortete er kopfnickend.
    »Mir ging es weder um Anerkennung noch um Ruhm oder gar Befriedigung.« Warum sagte sie das alles? Es war unnötig, denn er wusste, weshalb sie den Gral wollte. Das sah sie an seinem traurigen Blick.
    Sie blinzelte die Tränen fort, die ihr in die Augen stiegen. »Ich will weder Unsterblichkeit noch Berühmtheit. Ich möchte einfach bloß ein normal langes Leben.«
    Seine Finger umschlossen ihre vollständig, wobei es ihn nicht zu kümmern schien, dass die anderen es womöglich sehen konnten. »Und Sie verdienen es. Läge es in meiner Macht, Ihnen Ihren Wunsch zu erfüllen, ich täte es.«
    Sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er meinte, was er sagte. »Sie sind ein wunderbarer Mann, Chapel.«
    Prompt nahm er seine Hand weg, womit er sich physisch wie emotional von ihr distanzierte. »Ich bin nicht wunderbar. Sie wissen ja nicht, was für Dinge ich getan habe.«
    Pru wollte ihn nicht gehen lassen, also ergriff sie seine Hand wieder. »Mir ist gleich, was Sie in der Vergangenheit getan haben mögen. Alles, was mich interessiert, ist, was Sie für mich taten. Und ich würde Sie gern um noch etwas bitten, wenn Sie es mir gestatten.«
    Seine goldenen Brauen zogen sich zusammen. »Ich werde alles tun, was ich kann.«
    Prus Herz hämmerte wie die Hufe eines galoppierenden Pferdes. Er konnte unmöglich wissen, worum sie ihn bitten wollte, und dennoch bot er sich freimütig an.
    »Können Sie fahren, Chapel?«
    Er wirkte verwundert. »Sie meinen, ein Automobil fahren? ja, das kann ich.«
    »Würden Sie es mir beibringen?« Gewiss würde ihr Vater ihr den Daimler nicht verweigern, solange Chapel bei ihr war. Was ihren Vater anging, konnte Chapel gar nichts mehr falsch machen.
    Und Fahren war etwas, das sie schon lernen wollte, seit ihr Vater mit dem Daimler nach Hause

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