Voyager 023 - Endspiel
B’Elanna
rasch.
»Sie sind also glücklich darüber, Teil eines Paars zu sein?«
Für einige Sekunden vergaß B’Elanna, wie unbequem sie es
hatte. Sie dachte nach und schließlich lächelte sie.
»Ja«, sagte sie. »Das bin ich.«
Ein Gehirn. Menschlich. Aber nicht irgendein Gehirn, sondern
ihrs.
Das Leben im Irland des achtzehnten Jahrhunderts war viel
einfacher. Seuchen, Hungersnöte, Armenhäuser, Oberherren –
kleine, schlichte Probleme. Hatte jemand von »Zeitreisen«
gesprochen?
»Beim Scan des zerebralen Kortex des Admirals hat sich
etwas Interessantes ergeben«, sagte der Doktor, als er in der
Krankenstation neben Captain Janeway stand und auf die
grafische Darstellung eines Bildschirms deutete. Er berührte
eine Schaltfläche und das Bild veränderte sich. Ein
Gehirnlappen rückte in den Vordergrund und sichtbar wurde ein
nichtorganisches Implantat.
»Was ist das?«, fragte Janeway. »Ich bin mir nicht sicher.«
Der Doktor runzelte die Stirn. »Ein solches Implantat sehe ich
jetzt zum ersten Mal.«
War dies ein Hinweis darauf, dass die Admiralin kein
Vertrauen verdiente? Kam sie tatsächlich aus der Zukunft, aber
als Werkzeug einer unbekannten Macht? Wurde sie manipuliert?
»Fremde Technik?«, erkundigte sich Captain Janeway.
Der Doktor betätigte erneut den elektronischen Zoom und das
Implantat füllte den ganzen Bildschirm.
»Die Mikroschaltkreise haben eine Starfleet-Signatur.«
»Natürlich«, sagte Admiral Janeway. Der Doktor und Captain
Janeway drehten sich überrascht um. Die Admiralin hatten sich
auf ihrem Biobett aufgesetzt.
»Admiral?«, fragte der Doktor.
Admiral Janeway zeigte auf den Bildschirm. »Sie haben es
erfunden. Vor zwölf Jahren, aus meinem temporalen
Blickwinkel gesehen.«
Die Lippen des holographischen Arztes formten ein
zufriedenes Lächeln. »Bitte entschuldigen Sie, Admiral«, sagte
er. »Ich wusste nicht…«
»Dass ich zuhörte? Ich mag alt sein, aber mit meinem Gehör
ist alles in bester Ordnung, was ich Ihrer ausgezeichneten Pflege
über die Jahre hinweg verdanke.«
»Nun…« Der Doktor zögerte. Es schien ihm eine gewisse
Verlegenheit zu bereiten, nach seinen eigenen zukünftigen
Erfolgen zu fragen. »Dieses Implantat, das ich erfinden werde…
Was hat es damit auf sich?«
»Es handelt sich um einen synaptischen Transceiver, der es
mir erlaubt, ein Raumschiff zu fliegen, das mit einem neuralen
Interface ausgestattet ist.«
»Faszinierend«, sagte der Doktor neugierig. »Welche anderen
erstaunlichen Durchbrüche werde ich erzielen?«
»Doktor…«, mahnte Janeway sanft.
»Entschuldigen Sie, Captain«, brummte er. »Aber Sie können
einem Hologramm nicht vorwerfen, neugierig zu sein.«
»Bitte beenden Sie Ihren Bericht.«
»Ja, Ma’am. Beim Scan hat sich herausgestellt, dass Sie beide
genetisch identisch sind. Die Admiralin ist tatsächlich Ihr älteres Selbst und der Altersunterschied beträgt etwa sechsundzwanzig
Jahre.«
Admiral Janeway nickte zufrieden.
Nichts Neues bisher. Nur eine Bestätigung. Die Entdeckung
eines Spions oder eines Tricks hätte Janeway nicht glücklicher
gemacht. Allerdings: Die Bestätigung der Geschichte von
Admiral Janeway knüpfte den Gordischen Knoten noch
komplexer.
Captain Janeway öffnete den Mund, um weitere Tests
anzuordnen – sie wollte alle Untersuchungen durchführen
lassen, die möglich waren, ohne die Privatsphäre der Admiralin
zu sehr zu verletzen –, als Seven mit einem Handcomputer
herein kam.
Admiral Janeway trat auf sie zu und streckte die Hand aus, um
sie zu berühren. Im letzten Augenblick hielt sie sich zurück.
»Hallo, Seven«, sagte sie.
Janeway versteifte sich und hatte plötzlich das Gefühl, dass
eine Séance stattfand. Die Admiralin schien mit einem Geist zu
sprechen.
Etwas in Janeway erstarrte, als sie verstand.
Seven musterte die Admiralin wie ein verwirrtes Kind; sie
schien von ihrer Präsenz nicht viel zu halten – vielleicht sah sie ein Sicherheitsproblem darin.
Nach einigen Sekunden wandte sie den Blick ab und
offenbarte so etwas wie menschlichen Trotz, als sie Captain
Janeway ansah. »Die Technik an Bord des Shuttles ist
eindrucksvoll.« Sie reichte ihren Handcomputer der
Kommandantin. »Ein großer Teil davon scheint für den Einsatz
gegen die Borg bestimmt zu sein.«
Janeways Unbehagen wuchs. War es zu größeren Konflikten
mit den Borg gekommen? Hatte sich die Föderationstechnik
deshalb auf dieses Problem konzentriert
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