Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Finsternis

Zeit der Finsternis

Titel: Zeit der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
Vom Netzwerk:
"töte ihn!"
Ein Schauer fuhr mir durch die Glieder.
"Was? Aber, Damian...wir...wir hatten eine Vereinbarung!", schrie Andrew und seine Stimme überschlug sich. Damian zuckte die Schultern. "Ach weißt du, Vereinbarungen werden immer viel zu ernst genommen, lieber Andrew.", säuselte Damian bittersüß und gab mir mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass ich die Sache schnell erledigen sollte. Andrew stolperte ein paar Schritte zurück und fixierte mich mit seinem Blick. "Tamara, hey! Das...das musst du nicht tun...", kamen ihm die Worte stockend über die Lippen.
Ich legte den Kopf schief und betrachtete den Vampir, der meine Familie ohne mit der Wimper zu zucken, an Damian verraten hatte.
"Doch Andrew, das muss ich.", erwiderte ich flüsternd, ehe ich ihm an den Hals sprang und ihm mit einem Ruck die Kehle herausriss. Andrew gab ein letztes gurgelndes Stöhnen von sich, dann sackte er zusammen und unter ihm sickerte das Blut in den teuren Teppich.

Als mir langsam bewusst wurde, dass ich gerade einen alten Verbündeten getötet hatte, ließ ich von ihm ab und kniete mich keuchend neben seinen leblosen Körper. Stille Tränen traten aus meinen Augenwinkeln und rollten meine Wangen hinab. Ich wusste nicht, was Melissa getan hatte, dass sie dafür sterben musste. Aber seit Andrew von einem bevorstehenden Krieg gesprochen hatte, stieg in mir die Angst hoch. Sollte es wirklich soweit kommen, würde Damian sicher das Schlimmste von mir verlangen.
"Rache fühlt sich gut an, oder?", vernahm ich Damians flüsternde Stimme an meinem Ohr.
"Für dich vielleicht.", erwiderte ich tonlos, ohne ihn dabei anzusehen.
"Du weißt was du zu tun hast?", zischte er drohend und ging nicht auf meine Antwort ein. Dann drehte er sich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.

Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, fiel ich kraftlos nach vorne.
Melissas leere Augen starrten in meine Richtung und ich vergrub schluchzend mein Gesicht in die Hände. Ich zweifelte keinen Augenblick mehr daran, dass Damian Julian wirklich töten würde, sollte ich nicht gehorchen.
"Ich werde dich für immer lieben, Julian!", flüsternd leistete ich einen letzten Schwur an meinen Liebsten, ehe ich den Befehl von Damian befolgte.
Jede Faser meines Körpers wehrte sich dagegen, als ich die Gefühle für Julian in der dunkelsten Ecke meiner Seele versenkte. Ich konnte kaum mehr atmen und Tränen bedeckten mein ganzes Gesicht; als die Tür erneut aufflog und Mathilda wortlos an mir vorbei ging, den Körper von Melissa aufhob und über ihre Schulte warf. Auf der Türschwelle drehte sie sich kurz zu mir um und schenkte mir einen kurzen, mitleidigen Blick. Dann verließ sie das Zimmer.

Kapitel 8: Julian - Schmerz

    Als Max und ich von unserem Treffen mit Melissa zurückkehrten, wurden wir schon von Caroline und Val erwartet, die zusammen mit Ava in New York zurückbleiben mussten. Melissa machte sich nämlich große Sorgen, dass sie auffliegen könnte und war verständlicherweise extrem misstrauisch.
"Julian, endlich! Wir haben schon begonnen, uns Sorgen zu machen. Und, wie ist es gelaufen?!" Kaum hatte ich die Tür zu dem Kleinsten der vier Apartments geöffnet, die sich im ganzen Gebäude von Andrews
    Renegade Vampires Agency
verteilten und das wir seit zwei Monaten zusammen bewohnten, stand Caroline schon vor mir und blickte mich vorwurfsvoll an.
Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ich wusste, sie würde keine Ruhe geben, ehe sie nicht über alles informiert worden war.
"Langsam Caroline, lass uns doch erstmal rein.", erklang Max´ Stimme hinter mir. Er schmunzelte über ihre stürmische Begrüßung, als er sich an mir vorbei, durch die Tür schob.
Caroline rollte ungeduldig die Augen, ließ Max eintreten und folgte ihm sofort auf den Fuß. Auch Val wartete bereits, sprang aus dem Sessel auf und ließ die Illustrierte, in der sie vor einer Sekunde noch gelangweilt geblättert hatte, achtlos auf den Boden segeln. Ihr Blick sprach Bände, sie platzte ebenfalls fast vor Neugier. Ich trat hinter Caroline in den Raum, während Max schon in die Innentasche seiner Jacke griff und eine Landkarte hervorzog. "Wo sind Benjamin und Andrew?", wollte Valentina wissen.
"Benjamin ist oben bei Ava und Andrew..." Ich atmete tief ein, "der muss anscheinend mal den Kopf frei bekommen. Nach unserem Treffen im Wald wollte er, dass wir ohne ihn zurück fahren."
Valentina warf Max einen besorgten Blick zu. Er nahm sie in die Arme und hauchte ihr einen Kuss auf

Weitere Kostenlose Bücher