Zeiten des Verlangens
vierundzwanzig Stunden zurücklag. Dennoch spürte sie, wie sie zwischen den Beinen feucht wurde und wand sich vor Verlangen.
Sebastian stand auf, und die Luft brannte an ihren nassen, geschundenen Brustwarzen. Mit einem Wisch fegte er die Fotos zur Seite und hob Regina auf den Tisch. Dann zog er ihr den Rock aus und ließ ihn zusammen mit ihrem Unterhöschen zu Boden fallen.
»Rück an die Kante.« Seine Stimme war belegt vor Begierde. Sie rutschte nach vorn, sodass ihre Beine seitlich herabbaumelten. Er setzte sich auf den Stuhl und spreizte ihre Beine, dann beugte er sich vor und leckte ihre Vagina mit einem langen Zungenstreich. Seufzend bog sie den Rücken durch, und er ließ einen Finger in sie hineingleiten.
»Großer Gott«, hauchte sie. Seine Zunge schlug gegen ihre Klitoris, und sein Finger schob sich wieder und wieder in ihre Scheide. Regina zog an seinem Haar, während ihr Becken heftig und rhythmisch zuckte. Als er auf den Tisch kletterte und sein Schwanz an ihrer Vagina vorbeistrich, war sie nur noch zitterndes Begehren, das allein gestillt werden konnte, indem er sie ausfüllte. Sie spreizte die Beine noch weiter und umklammerte fast verzweifelt seine Pobacken. Erst dachte sie, er wollte sie necken, obwohl sie es unmöglich ertrug, noch länger zu warten. Doch zum Glück stieß er gleich zu, und das so heftig und schnell, dass sich ihre Scheide fast augenblicklich um ihn zusammenzog. Kurz befiel sie Panik, weil sie durch die Heftigkeit ihres Orgasmus jegliche Kontrolle verlor. Sie schrie sinnlose Worte, während er Unverständliches an ihrer Wange raunte, bis sich auch sein Gemurmel zu einem lauten Schreien steigerte. Dann erzitterte er und wurde gleich darauf so gewaltsam geschüttelt, dass sie fast erschrak. Danach drehte er sich so, dass er mit dem Rücken auf dem harten Tisch lag und sie sich an ihn schmiegen konnte.
»Ich werde nicht mehr laufen können«, sagte sie halb im Scherz.
»Dann trage ich dich«, sagte er und zog sie an sich. Und das, wusste sie, war nicht als Scherz gemeint.
43
Regina war schon unzählige Male am Front Page Books an der Ecke West Fourth Street vorbeigelaufen und wusste, dass es einer der wenigen unabhängigen Buchläden war, die es in Manhattan noch gab. Als sie an diesem Morgen nach vier Nächten bei Sebastian auf dem Weg zu ihrer Wohnung war, bemerkte sie, dass im Schaufenster die Nominierungen für den Literaturpreis der Young Lions ausgestellt waren, inklusive einem Titel, den sie selbst für die engere Auswahl vor geschlagen hatte. Sie fasste das als Zeichen auf und schob die Glastür auf. Eine Glocke klingelte, und eine große orange Tigerkatze hüpfte auf sie zu und strich um ihre Füße.
Regina bückte sich und streichelte den weichen Kopf. Der Kater schmiegte sich an ihre Beine und hielt den Schwanz gehoben.
»Merlin, komm zu mir«, rief eine Frau hinter der Ladentheke. Sie trug T-Shirt und Jeans und eine Menge Türkisschmuck. Sie wirkte jung, nicht älter als dreißig, obwohl ihr Haar fast vollkommen grau war. »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich bei Regina. »Ich weiß nicht, was in letzter Zeit in ihn gefahren ist. Nach zehn Jahren begrüßt er auf einmal jeden Kunden persönlich, und nicht jeder schätzt das.«
Die Frau kam um den Tresen und hob den laut schnurrenden Kater auf. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte sie.
Regina war sich nicht ganz klar gewesen, warum sie in den Laden gekommen war. Doch als die Frau sie fragte, ob sie etwas für sie tun könnte, war die Antwort klar.
»Ich wollte fragen, ob Sie vielleicht eine Mitarbeiterin suchen.«
»Möglicherweise«, überlegte die Frau. »Haben Sie denn Erfahrung?«
»Ich bin Bibliothekarin«, sagte Regina, und es fühlte sich gut an.
»Ach, unsere armen, überlasteten Bibliotheken«, seufzte die Frau. »Was soll nur werden bei all diesen Zuschusskürzungen? Keine Bibliotheken, keine Buchläden. Das wird noch als Verfall unserer Zivilisation in die Geschichte eingehen. Man sagt, eine Zivilisation beurteilt man nach ihrer Kunst, nicht nach ihrer Politik, wissen Sie. Oder irgendwie so in der Art.«
»Ich habe die Nominierungen für den Young-Lions-Literaturpreis in Ihrem Schaufenster gesehen.«
Regina erwähnte nicht, dass sie Mitglied des Auswahlkomitees gewesen war.
»Wie heißen Sie?«, erkundigte sich die Frau.
»Regina Finch.«
»Lassen Sie mir Ihre Telefonnummer da, Regina«, meinte sie. »Ich rufe Sie an, wenn ich mit meiner Partnerin gesprochen habe. Oder noch besser
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