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Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Titel: Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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hatte.
    »Ich bin Konstantin Michajlowitsch Olschanskij, leitender Untersuchungsführer bei der Moskauer Staatsanwaltschaft«, stellte sich der Mann in dem verknitterten Anzug vor. »Dürfte ich eintreten?«
    »Ja«, murmelte Tomtschak verwirrt, »bitte sehr.«
    Der Untersuchungsführer trat ein und schloss zu Tomtschaks Erstaunen sofort die Tür hinter sich. Die restlichen vier Personen waren draußen geblieben, sie hatten gar nicht versucht, das Haus zu betreten. So, als sei das ganz selbstverständlich.
    »Jetzt, verehrter Wjatscheslaw Petrowitsch, werde ich Sie als Zeuge im Mordfall Ljudmila Schirokowa vernehmen, der Braut Ihres Freundes Wladimir Alexejewitsch Strelnikow. Anschließend werde ich entscheiden, ob wir eine Hausdurchsuchung auf Ihrer Datscha vornehmen müssen.«
    Olschanskij setzte sich an den Tisch auf der Veranda, holte eine Akte aus seiner Tasche und begann ein Formular auszufüllen.
    »Bitte zeigen Sie mir Ihren Pass«, murmelte er.
    »Wozu?«
    »Das ist Vorschrift.«
    »Und wenn ich keinen habe? Ich bin schließlich auf meiner Datscha, wozu brauche ich hier einen Pass?«
    »Es ist Vorschrift«, wiederholte der Untersuchungsführer geduldig. »Ich habe nicht das Recht, einen Zeugen zu vernehmen, solange ich seine Identität nicht überprüft habe.«
    »Wenn ich meinen Pass also nicht hier habe, können Sie mich nicht vernehmen?«
    »Doch, auch dann kann ich Sie vernehmen«, erwiderte Olschanskij mit einem schmalen Lächeln. »Major Korotkow, der Sie bereits vor einigen Tagen in meinem Auftrag vernommen hat, kann Ihre Identität bestätigen. Die Daten, die ich benötige, kann ich auch dem bereits angefertigten Vernehmungsprotokoll entnehmen.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, Sie haben kein Recht . . .«
    »Wir brauchen nicht weiter zu debattieren, Wjatscheslaw Petrowitsch. Wenn wir alle Personen, die keine Papiere bei sich haben, nicht vernehmen könnten, würden wir einen ziemlich lächerlichen und kläglichen Eindruck auf die Täter und auf die gesamte Bevölkerung machen. Also, Wjatscheslaw Petrowitsch, wann haben Sie Wladimir Alexejewitsch Strelnikow zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor kurzem.«
    »Etwas genauer bitte.«
    »Nun . . . Er ist am vergangenen Freitagnachmittag zu mir auf die Datscha gekommen und am Sonntag wieder gefahren.«
    »Wann genau ist er wieder gefahren? Vormittags, nachmittags?«
    »Gegen Abend.«
    »Warum hat Strelnikow Sie besucht?«
    »Warum besuchen Freunde einander?«, gab Tomtschak ungehalten zurück.
    »Dafür gibt es verschiedene Gründe«, erwiderte Olschanskij mit einem Schulterzucken. »Der eine möchte seinem Freund etwas erzählen, der andere, im Gegenteil, etwas erzählt bekommen, dritte erfüllen ihre Freundespflicht und besuchen Kranke und Leidende. Ganz allgemein könnte man sagen, dass der eine seinen Freund aufsucht, um ihm zu helfen, und der andere, um Hilfe von ihm zu bekommen. Zu welcher dieser beiden Kategorien gehörte Strelnikows letzter Besuch bei Ihnen?«
    »Er wollte sich vor Milas Begräbnis hier ein wenig sammeln. Ist das so schwer zu verstehen?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Hat Strelnikow Ihnen gegenüber irgendwelche Bitten geäußert?«
    »Nein. Er wollte sich nur ein wenig hier aufhalten, an einem ruhigen Ort, wo er nicht gestört wird.«
    »Sagen Sie, Wjatscheslaw Petrowitsch, befinden sich auf Ihrer Datscha oder irgendwo auf dem Grundstück irgendwelche Gegenstände, die Strelnikow gehören?«
    »Nein. Wenn Sie damit meinen, dass er etwas mitgebracht hat . . .«
    »Was hat er denn mitgebracht?«
    »Lebensmittel und Getränke.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein, sonst nichts.«
    »Befindet sich Strelnikows eigene Datscha irgendwo in der Nähe?«
    »Ja, dort, man kann sie aus dem Fenster sehen.«
    »Warum hat er diese drei Tage dann bei Ihnen verbracht und nicht auf seiner eigenen Datscha?«
    »Er . . . Er hat sich von seiner Frau getrennt, schon vor langer Zeit . . . Und die Datscha hat er ihr überlassen. Er sucht diesen Ort nur auf, wenn Alla selbst ihn darum bittet. Wenn irgendeine Reparatur zu machen ist oder wenn sie Hilfe auf dem Grundstück braucht.«
    »Dieses Mal ist er nicht auf seiner Datscha gewesen?«
    »Nein.«
    »Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Ja, natürlich. Wir waren die ganze Zeit zusammen.«
    »Und nachts? Hätte er das Haus verlassen können, ohne dass Sie es bemerken?«
    »Kaum. Wir haben in einem Zimmer geschlafen. Ich hätte es gehört. Ich habe einen sehr leichten Schlaf. Wozu fragen Sie mich das alles

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