Anne Gracie
„Normalerweise bin
ich dabei nackt“, sagte er.
Ihr Blick
fiel auf die Knöpfe seiner Unterhose, und sie ließ ihn los. Am liebsten hätte
er ihr gesagt, sie solle die Hand wieder dorthin zurücklegen, aber er biss die
Zähne aufeinander und wartete ab. Es war höllisch schwer, aber wenn er jetzt
Geduld zeigte und sich beherrschte, wartete vielleicht schon bald das Paradies
auf ihn.
Die
Vorbotin des Paradieses war längst da; in einem dünnen weißen
Baumwollnachthemd, stirnrunzelnd und errötend, während sie die Knöpfe seiner
Unterhose öffnete. Es waren nur drei.
„Du
meintest wirklich nackt?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja“,
bestätigte er mit unterdrücktem Stöhnen. Das schien sie zu überraschen. Also
ist der Kerl dabei angezogen gewesen, folgerte Harry. Gut. Je mehr Unterschiede
zwischen ihnen, desto besser.
Ganz
langsam schob sie seine Hose herunter, dann hielt sie inne. Ohne sie aus den
Augen zu lassen, hob er die Hüften an. Sie atmete tief durch und zog die
Unterhose herunter bis zu seinen Knien. Ihre Augen
weiteten sich. Harry streifte die Hose ganz herunter und versuchte, entspannt
auszusehen, während Nell ihn betrachtete. Ihre Wangen glühten, aber sie reckte
trotzig das Kinn. Sie war fest entschlossen, diese Sache zu Ende zu bringen.
Er auch.
Dieser Gedanke belustigte ihn. Wer von ihnen beiden war denn nun das Opferlamm?
So allmählich begann er sich das zu fragen.
Ihre Lippen
waren leicht geöffnet, ihr Atem ging etwas unregelmäßig. Sie war erregt, das
sah er. Nicht so sehr wie er, doch es war ein hoffnungsvolles Anzeichen.
Unschlüssig
schwebte ihre Hand über ihm. Harry hielt den Atem an, doch dann legte sie sie
ihm auf die Brust. Mit weichen, kühlen Händen streichelte und erkundete sie
ihn.
Sie beugte
sich über ihn, und er konnte ihre Brüste unter dem dünnen Nachthemd erkennen.
Mit hungrigem Blick betrachtete er die aufgerichteten Spitzen. Sie strich mit
den Händen über seine Schultern und Arme und runzelte vor lauter Konzentration
die Stirn. Wie gern hätte er ihre leicht geöffneten Lippen geküsst.
Doch wenn
er sich bewegte, sie berührte und anfing, sie zu küssen, würde er vielleicht
nicht mehr aufhören können. Sie streifte zart seine Brustwarzen, und er zuckte
unwillkürlich zusammen. Er schloss die Augen, in der Hoffnung, dass es dann einfacher
zu ertragen sein würde. Das war jedoch nicht der Fall. Mit jeder Berührung
wurde sein Verlangen nach ihr größer. Er sehnte sich beinahe schmerzhaft
danach, endlich mit ihr eins zu werden.
Harry
zerknüllte das Bettlaken mit den Händen. Er würde durchhalten, und wenn es sein
Ende wäre. Es ging jetzt nur um sie. Es spielte keine Rolle, dass er gerade
schmerzhaft an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung stieß.
Denn genau
das war es, was sie von ihm brauchte.
Ich bin
ein Feigling,
dachte Nell, dieses ... Ding zu meiden. Sie kannte das Wort dafür nicht. Sie
wusste, wie man es bei Pferden nannte, aber es erschien ihr nicht richtig,
dieses Wort auch bei einem Mann zu benutzen.
Durch die
Baumwolle hatte es sich warm angefühlt, aber seit sie Harry ausgezogen hatte,
war es noch größer geworden, und sie scheute sich ein wenig davor, es zu
berühren. Irgendwann, am Ende, würde sie es natürlich tun.
Sie
versuchte, nicht an das Ende zu denken. Dieses Mal war es anders, dieses Mal
war es faszinierend. Dass dieser große, starke Mann sich nackt ihrer Berührung
anvertraute ... Wie ein starker Löwe lag er da, bis zum Äußersten angespannt
und doch so begierig darauf, gestreichelt zu werden ...
Sein so
deutlich spürbares Verlangen weckte ein warmes Gefühl in ihr. Mehr als warm,
es war heiß, glühend, es versengte sie beinahe. Und doch hatte sie keine Angst
davor.
Seine
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