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Das verstummen der Kraehe

Das verstummen der Kraehe

Titel: Das verstummen der Kraehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kornbichler
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erzählt?«
    »Damit hätte ich Fritz doch noch mehr belastet. Konstantin hatte immerhin gedroht, uns auffliegen zu lassen.«
    »Vielleicht wären Sie auch selbst in Verdacht geraten. Nüchtern betrachtet, hätten Sie durchaus ein Motiv gehabt, schließlich sind Sie ebenfalls verheiratet und haben durch diese Affäre Ihre Ehe riskiert.«
    Sie zog scharf Luft ein. »Das ist Unsinn, Frau Mahlo!«
    »Hatten Sie eigentlich ein Alibi für die Nacht?«
    »Mit dieser Frage überschreiten Sie Ihre Kompetenzen.«
    »Wenn ich Theresa Lenhardts Testament vollstrecken soll, bleibt mir nichts anderes übrig. Es liegt an Ihnen und Ihren Freunden, wie Sie damit umgehen.«
    Sekundenlang herrschte Stille in der Leitung.
    »Ich habe Konstantin nicht umgebracht, deshalb hätte ich auch nichts zu befürchten gehabt. Aber Fritz hätte ich mit meiner Aussage noch weiter hineingeritten. Außerdem wollte ich Theresa nicht verletzen. Sie hatte es auch so schon schwer genug.«
    Beate Angermeier konnte also auch feinfühlig sein, vermerkte ich im Stillen. »Ihre Freundin Theresa hat mit jedem von Ihnen vor ihrem Tod noch einmal unter vier Augen gesprochen. Haben Sie ihr da von der Affäre erzählt?«
    »Ich finde Ihre Frage geschmacklos.«
    »Haben Sie?«
    »Ich habe ein Herz, Frau Mahlo. Und mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass Rena ihr da noch mit dieser Sache gekommen ist.«
    »Die beiden Sätze, die Frau Velte belauscht haben will, meinen Sie die?«
    »Wenn sie den Mund schon unbedingt aufmachen musste, hätte sie Konstantin wenigstens korrekt zitieren sollen. Er hat nicht gesagt: Ich hab dich mit Ben Mahlo gesehen, sondern: Ich hab dich mit Beate gesehen .«
    Ich verglich beide Sätze im Stillen. »Das überzeugt mich nicht.«
    »Ich versuche nicht, Sie zu überzeugen, sondern die Dinge richtigzustellen.«
    »Die beiden Menschen, zwischen denen dieser Satz gefallen sein soll, sind tot. Wie wollen Sie etwas richtigstellen, das Sie nicht einmal selbst gehört haben?«
    »Fritz hat es mir an dem Abend noch erzählt. Er war sehr aufgebracht deswegen.«
    »Das heißt, Konstantin Lischka hat erst an diesem Abend seine Drohung ausgesprochen?«
    »Richtig.«
    »Nur damit ich den zeitlichen Zusammenhang verstehe: Wann genau hat er Sie und Fritz Lenhardt in Ihrem Institut beim Schäferstündchen erwischt?«
    Sie zögerte. »Das war zwei Tage zuvor.«
    Ich ließ mir all das durch den Kopf gehen und suchte nach Schwachstellen. »Was glauben Sie, Frau Doktor Angermeier: Warum hat Herr Lischka gesagt: Ich hab dich mit Beate gesehen , als wüsste Fritz Lenhardt das nicht längst? Für mich klingt dieser Satz eher, als würde etwas Überraschendes offenbart.«
    »Für mich klingt es wie eine Erinnerung. Vielleicht hat er vorher gesagt: Erinnerst du dich nicht? Wer sagt denn, dass Rena jedes Wort gehört hat?«
    »Wer aus Ihrer Gruppe weiß von dieser Affäre zwischen Ihnen und Fritz Lenhardt?«
    »Alle wissen davon.«
    »Seit wann?«
    »Seit gestern. Nach dem Termin bei Ihnen sind wir noch gemeinsam einen Kaffee trinken gegangen. Da Sie Rena auf das angesprochen haben, was sie glaubt, an jenem Abend gehört zu haben, musste ich es einfach sagen.«
    »Warum?«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben sechs Jahre lang geschwiegen. Warum haben Sie da gestern plötzlich das Bedürfnis verspürt, Frau Velte richtigzustellen?«
    Wieder zögerte sie einen Moment. »Theresa hat vom ersten Moment an die Augen vor der Schuld ihres Mannes verschlossen. Solange es nur sie betraf, war das akzeptabel. Aber mit ihrem Testament hat sie uns alle in dieses Gespinst mit hineingezogen. Seitdem steht jeder von uns in Verdacht, ein Mörder zu sein. Damit muss Schluss sein. Fritz hat Konstantin umgebracht. Daran besteht kein Zweifel.«
    »Er war Ihr Institutspartner und Ihr Liebhaber. Haben Sie da nie infrage gestellt, ob er tatsächlich einen Menschen oder gar einen Freund würde töten können? Haben Sie nie jemand anderen verdächtigt?«
    »Ich bin Wissenschaftlerin. Für mich zählen Beweise.«
    »Haben Sie die Beweislage nie hinterfragt?«
    »Was ist Ihr Problem, Frau Mahlo?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen glauben kann. Immerhin ist es durchaus möglich, dass Sie sich all das ausgedacht haben. Sollte ich mich Ihrer Version dieses Satzes anschließen, wäre mein Bruder aus dem Spiel. Und vermutlich glauben Sie, dass dann auch meine Motivation eine andere wäre.«
    Sie blies genervt Luft durch die Nase. »Es handelt sich nicht um meine Version, sondern um die

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