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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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will?«
    »Vielleicht«,
sagte ich. »Vielleicht will ich damit sagen, dass Joel seine
Hahn-im-Korb-Position für selbstverständlich hält. Ohne sich dafür
anzustrengen.«
    »Du findest
also nicht, dass er ein anständiger Kerl ist?«
    »Oh doch.
Ich glaube nicht, dass er ein Hallodri oder Betrüger ist.«
    »Das
Einzige, was du ihm vorzuwerfen hast, ist also, dass er sich nicht anstrengen
muss, um geliebt zu werden?«
    »Ich sage
nur, dass es nicht gut ist, so viel zu bekommen, ohne sich je darum bemüht zu
haben.«
    Tolliver zuckte
die Achseln. »Ich weiß immer noch nicht, ob ich das verstanden habe.«
    Aber besser
konnte ich es einfach nicht erklären. Ich bin nicht besonders gut im Erklären,
und schon gar nicht, wenn es um Gefühle geht. Aber in diesem Punkt war ich mir
sicher. Und ich traute Joel Morgenstern nicht so ganz.

11
     
    Als wir ins
Hotel zurückkamen, wartete Rick Goldman schon auf uns. Er saß im selben Sessel
in der Lobby, den er schon das letzte Mal benutzt hatte.
    »Nach der
Szene gestern Abend hätte ich mir denken können, dass er wieder aufkreuzt«,
sagte ich zu Tolliver. »Ob er die Polizei schon informiert hat?«
    Höflich
stellte ich Rick meinem Bruder vor, als ob Rick gekommen wäre, um uns zum Essen
einzuladen. Aber die Kiefermuskeln des Detektivs zuckten, und sein ganzer Körper
war angespannt.
    »Könnten wir
diese Unterhaltung in einem etwas privateren Rahmen fortsetzen?«, knurrte er
mich an.
    Tolliver
sagte: »Das wird wohl das Beste sein. Kommen Sie.«
    Die Fahrt
mit dem Aufzug verlief schweigend, die Atmosphäre war gedrückt.
    Das
Zimmermädchen war da gewesen, und Gott sei Dank sah die Suite sauber und
einladend aus. Es wirkt irgendwie schäbig, Gäste auf dem Hotelzimmer zu
empfangen, wenn die Betten nicht gemacht sind und persönliche Gegenstände wie
Kleidung und Schuhe herumliegen. Daher genoss ich es, ein extra Wohnzimmer in
diesem Hotel zu haben, obwohl ich nie vergaß, wie tief ich dafür in die Tasche
greifen musste.
    »Sie hätten
Nunley nicht umbringen müssen«, sagte Rick Goldman. »Ich weiß, dass er ein
unausstehlicher Alkoholiker war, aber er hat Sie nicht verletzt.« Mit
abschätzigem Blick musterte er Tolliver. »Oder waren Sie so wütend, weil er
Ihre Schwester belästigt hat, dass Sie ihn zur Strecke gebracht haben, nachdem
ich weg war?«
    »Genauso gut
könnte ich Sie verdächtigen«, gab ich ungerührt zurück. »Sie sind derjenige,
der ihn hart angefasst hat. Wenn Sie nur gekommen sind, um uns zu beschuldigen,
ohne den geringsten Beweis dafür, dass wir den Mann noch mal gesehen haben,
können Sie gleich wieder gehen.«
    Ich zog
meine Jacke aus, ging zu meinem Zimmer und warf sie dort aufs Bett. Tolliver
knöpfte seine langsam auf. »Ich nehme an, Sie waren mit Ihrer kleinen
Geschichte über den Vorfall in der Lobby bereits bei der Polizei«, sagte er.
    »Natürlich«,
erwiderte Rick. »Clyde Nunley war ein Arschloch, aber
er war Professor am Bingham-College. Er hatte Familie. Er hat es verdient, dass
sein Mörder gefunden wird.«
    »Ich habe
erst aus den Nachrichten erfahren, dass er verheiratet war«, sagte ich. »Soweit
ich mich erinnere, trug er gar keinen Ehering.«
    »Es gibt
viele Männer, die keinen tragen«, entgegnete Rick.
    »Da habe ich
andere Erfahrungen«, sagte ich überrascht.
    »Er hatte
eine Metallallergie«, verkündete Rick.
    »Sie kannten
ihn also besser, als ich dachte.«
    »Ich hab mir
seine Personalakte angeschaut«, gab der Detektiv zu.
    »Ich wette, Clyde Nunleys merkwürdiges Seminar war nicht der einzige
Grund für seine Überwachung«, sagte Tolliver. »Ich wette, er hatte die eine
oder andere Affäre, vielleicht mit seinen Studentinnen? Und da hat das College
beschlossen, ihn überprüfen zu lassen, hab ich recht?«
    »Es gab
Gerüchte auf dem Campus.«
    »Seine Frau
war nicht übertrieben erstaunt, als er nachts nicht nach Hause kam«, bemerkte
ich. »Erst am nächsten Morgen hat sie die Polizei benachrichtigt.« Ich saß mit
übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Sofa, hatte die Hände in den Schoß und
die Finger aneinander gelegt. Tolliver lief immer noch im Zimmer auf und ab, er
war zu nervös, um sich hinzusetzen. Unser Gast hatte sich in einen der
Ohrensessel sinken lassen, ohne dass wir ihm einen Platz angeboten hätten.
    »Rick, haben
Sie noch viele Freunde bei der Polizei?«, fragte Tolliver.
    »Klar.«
    »Es macht
Ihnen also nichts aus, wenn man die Hotelangestellten zum gestrigen

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