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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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würden, aber in lebensgefährlicher Situation.
    „Vielleicht eine Eingebung“, erklärte Vinc. Aber um den Abschluss zu bekommen, stellte er noch die letzte Frage: „Wo endet der Gang, der aus dem Keller führt?“
    Die Verwunderung Shratius nahm kein Ende: „Du kannst von dem Geheimgang nichts wissen. Er ist ein Fluchtweg, den nur ich kenne.“
    Vinc überfiel eine starke Unruhe. Er ahnte, dass sie in großer Gefahr schwebten. Er erwartete sogar, dass diese Person vor ihnen sich plötzlich in eine Bestie verwandeln könnte.
    „Wie kommen wir zu dem Moor?“, fragte er hastig. Er wollte mit Zubla so schnell wie möglich fort von diesem seltsamen Ort.
    „Folgt dem Flusslauf. Nach etlicher Zeit seht ihr zur linken Seite Nebel aufsteigen. Verlasst den Fluss und geht in diese Richtung. Nach einer Weile werdet ihr das Wirtshaus sehen. Fragt dort nach Kratoson, er ist ein Führer und kann euch durch das Moor leiten.“ Er bemerkte Vincs Unruhe und seine plötzliche Aufbruchsstimmung deshalb fragte er:
    „Wieso die Eile?“
    „Wir haben schon zu viel Zeit hier zugebracht. Unser Auftrag verlangt diese Hast“, antwortete Vinc.
    „Etwas für einen Auftrag habt ihr?“, wollte der Büßer wissen.
    Etwas in Vinc sagte, er solle es nicht preisgeben.
    „Einen Auftrag nicht direkt. Wie du schon erwähnt hattest, wir kämpfen gegen das Böse und das führt uns durch das Moor.“ Es war eigentlich nur eine Notlüge von Vinc. Eines wollte er noch wissen: „Wo ist der See der Tränen?“
    „Meidet diesen Ort. Er ist unheimlich und gefährlich zugleich. Was wollt ihr denn dort?“
    „Wir hörten nur von ihm.“
    Der Seher überlegte: „Ja, wenn ihr zu dem See der Tränen wollt, dann müsst ihr durch das magische Moor. Ihr sucht doch etwas Bestimmtes.“
    „Nein. Wo liegt nun dieser See?“, fragte Zubla ungeduldig.
    „Geht durch das Moor und ihr werdet es hören!“, antwortete der Eremit. „Meidet diesen See.“
    „Warum?“, wollte Vinc wissen.
    „Ich bin Seher und kann in die Zukunft blicken.“ Er sah Vinc fest in die Augen: „Dir wird etwas Schmerzliches zustoßen. Du wirst den Tag verfluchen, an dem ihr zum See gegangen seid.“
    Mit diesen gerade nicht erbaulichen Sätzen verabschiedeten sie sich.

 
17.Kapitel
     
    Eben begann der Tag zu grauen. Ihr Weg führte am Wasser entlang, von dem sie annehmen konnten, sie würden in der angegebenen Richtung irgendwann die Nebel sehen. Nach einiger Zeit erblickten sie zunächst einmal leichten Dunst von den Wiesen aufsteigen. Allerdings dachten sie zunächst an den morgendlichen Tau, der von der aufgehenden Sonne verdampft wurde. Doch weiter in der Ferne, sahen sie eine milchige Wand. Sie ahnten, dass es der Beginn des magischen Moors sein musste.
    Nach einiger Zeit gelangten sie an ein Gasthaus. Es lag etwas abseits, von einem tiefen Morast umgeben. Über diesen war ein dicker, knorriger Stamm gelegt, rund und unbehauen.
    „Eine eigenartige Stätte“, sagte Zubla.
    „Finde ich auch. Das kommt mir sehr merkwürdig vor. Ein Baumstamm als Überweg.“
    Vorsichtig wagten sie über den Stamm zu gehen. Sie mussten durch ein Tor in einen Hof, der einem einzigen Matsch zu bestehen schien. In einer Ecke standen einige Leute.
    Zwei Kerle schienen ein Mädchen festzuhalten. Sie waren augenscheinlich im Begriff gewesen, jene Person an eine Leiter zu binden, die an einer Mauer gelehnt stand. Ein großer Mann, der eine Peitsche in der Hand hatte, kam in selbstbewusster Haltung auf Vinc und Zubla zu. Seine breite Brust, sein langgezogenes Gesicht mit einer fürchterlichen Habichtnase ließ vermuten, dass er ein grober Kerl war. Er beachtete Zubla kaum, sondern wendete sich an Vinc und fragte mit vom Alkohol- und Rauchgenuss geschädigter Stimme: „Wer bist du?“
    „Ein Fremder“, antwortete Vinc.
    „Das sehe ich. Hast du ein Schriftstück?“, fragte der Mann leicht verärgert.
    „Ja.“ Vinc hatte zwar nichts dergleichen, denn er wusste ohnehin nicht, was der brummige Kerl überhaupt verlangte. Er wollte nur nicht abgewiesen werden und das Gespräch scheitern lassen.
    „Zeig es her!“, verlangte der Mann.
    Vinc dachte sich, dass er diesen Kerl angriffslustig kommen sollte und dreist auftreten, das imponierte meist diesen Typen, daher sagte er: „Wasche dir erst die Finger, sonst wird es schmutzig. Was hast du zu trinken?“
    Er sah, wie der Mann mit sich rang und die Peitsche etwas mit dem Arm nach hinten zog, als wolle er sie benutzen. Doch über sein ohnehin

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